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2 Vizslas auf dem Weg zur Weltjagdmeisterschaft

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Der Weg dahin begann für Kai-Uwe Steeg mit Baru vom Schimberg und Björn Eckert mit Campo vom Schimberg bereits Anfang des Jahres.

Marc Ellenhorst mit Jamainas Bajen (GS Hündin) rechts im Bild Kai Uwe Steeg aus Würzburg mit Baru vom Schimberg (MV Rüde) links im Bild (Fotos: Privat)

Für die Qualifikation zur Weltjagdmeisterschaft mussten Platzierungen im Field Trial her. Daher nahmen sie an zahlreichen Wettkämpfen in Italien, Österreich und Dänemark teil. Baru konnte 4 Wettkämpfe in Italien und einen in Österreich gewinnen und bei vielen weiteren punkten. Campo als Field Trial Neuling konnte sich ebenfalls mehrmals in Italien platzieren und gewann den Europacup (Derby) in der Einzelwertung.

Damit aber nicht genug. Die einzelnen Läufe bei der Weltjagdmeisterschaft finden immer mit 2 Hunden im Feld statt, d.h. es wird in einer Paarsuche nach Federwild gesucht. Dabei ist es wichtig, dass sich die Hunde bei der Suche nicht voneinander beeinflussen lassen, keinen Kontakt zueinander aufnehmen und sicher sekundieren bzw. sich auf Kommando stoppen lassen.

Also folgten viele Trainingseinheiten in den Revieren um Würzburg sowie in Italien und Österreich, mit vielen verschiedenen Hunden unterschiedlicher Rassen, weil die Paarungen bei der WM zugelost werden. Anfang Oktober stellten sie ihre Hunde dem Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, Klaus-Peter Färber Präsident vom English Setter Club Deutschland e.V., vor. Nachdem sie auch diese Hürde genommen hatten, ging es am Samstag, den 21.10.17, ca. 1400 km weit nach Herm (Frankreich) zur Weltjagdmeisterschaft. Die deutsche Nationalmannschaft für die WM setzte sich aus 4 Englischen und 4 Kontinentalen Hunden zusammen.

Englische Mannschaft:

  • Armani vom Westmünsterland, ISR, geführt vom Michael Böing
  • Working Gundog’s Aura, ISH, geführt von Hendrickje Mundt
  • Jamainas Bajen, GSH, und
  • Jamainas Delia, GSH, beide geführt von Marc Ellenhorst

Kontinentale Mannschaft:

  • Baru vom Schimberg, UKR, geführt von Kai-Uwe Steeg
  • Campo vom Schimberg, UKR, geführt von Björn Eckert
  • Haifa von der Hubertushöhe, EBH, und
  • Jaustine de la Vallee d’Orseval, EBH, beide geführt von Josef Müller

Am Sonntag fand das 1. Team-Training der Nationalmannschaft in Herm statt. Dieses Training war sehr wichtig, da sich die Hunde und Führer in dem schwierigen Gelände zurechtfinden mussten. Das Suchengebiet lag in Pinienwäldern mit Heidekraut und hohem Farn als Unterbewuchs, so dass die Hunde teilweise nach 20 Metern nicht mehr zu sehen waren. Daher mussten die Hunde während der Suche eine Glocke tragen.

Am Montag und Dienstag fand der 11. Coupe de la Méditerranée statt, die „Generalprobe“ zur WM. Dabei ging es schon um perfekte Vorstehmanieren mit absolutem Wildgehorsam bei schnellstmöglicher, weiträumiger Suche. 20 Minuten hatte jedes Paar Zeit, Fasane zu finden, festzumachen und vorzustehen. Nach gemeinsamem Nachziehen musste der Hund nach dem Schuss am abstreichenden Fasan absoluten Gehorsam beweisen und durfte sich nicht bewegen. Das Klingeln der Hundeglocke reichte bereits für eine Disqualifikation aus.

Die gezeigten Leistungen wurden nach den anspruchsvollen FCI Regeln „Field Trial Couple“ von internationalen Richtern gerichtet. Leider konnte Josef Müller an diesem Wettbewerb nicht teilnehmen, weshalb die Nationalmannschaft somit aus 2 Vizslas bestand. Am ersten Wettkampftag konnte Baru mit einem „sehr gut“ punkten. Am zweiten Wettkampftag konnte Campo seine Gruppe mit einem CACT (höchstmögliche Gruppenwertung) gewinnen und durfte in die Barrage. Die Barrage wird ebenfalls als Paarsuche durchgeführt und findet in der Regel in flachem Gelände mit wenig Bewuchs statt, da es nur um den Suchenstil des Hundes – weiträumige und schnelle Suche, richtiges In-den-Wind-Drehen und keinerlei Beeinflussung durch den anderen Hund – geht. Die Barrage konnte Campo nicht gewinnen, wurde aber mit einem CACIT Reserve, der zweit höchsten internationalen Wertung, ausgezeichnet. Campo schloss den Wettbewerb als viertbester Hund ab.

In der Teamwertung „Kontinentale Hunde“ konnten sie den 2. Platz und damit die Silbermedaille hinter Frankreich und vor Schweden sichern. Die deutsche Mannschaft „Englische Hunde“ konnte sich leider nicht platzieren.

Am Mittwoch fand ein internationaler Field Trial Wettkampf statt, bei dem sich Baru den Gruppensieg mit einem CACT sichern konnte. Baru beendete die Barrage mit einem CACIT Reserve und wurde zweitbester Hund des Tages.

Die Weltjagdmeisterschaft erfolgte über 2 Tage. Im Gegensatz zum Coupe de la Méditerranée gingen Schützen mit, die das korrekt vorgestandene Wild erlegten. Danach folgte der Apport. Leider konnte sich keine deutsche Mannschaft platzieren, da jeweils nur ein Hund punkten konnte. Bei den Kontinentalen konnte Baru an beiden Tagen mit einem „exzellent“ punkten, was ihm und seinem Führer Kai-Uwe Steeg den Vizeweltmeistertitel in der Einzelwertung, hinter Kroatien und vor England, einbrachte! Ein Vizsla ist Vizeweltmeister, aber es kommt noch besser!

Am 28.10. fand die Weltmeisterschaft St. Hubert statt. Zu der Wertung zählen der Jagdstil des Hundes, der Umgang mit der Waffe, dem sicheren Erlegen von Federwild und dem Verlorensuchen sowie Bringen des Hundes. Die höchste Punktzahl erreichen Jäger/innen, die 2 Fasane – nach korrektem Vorstehen – mit jeweils 1 Schuss erlegen. In dieser Wertung konnten die deutschen Damen mit Hendrickje Mundt (ISH) und Nadja Jeuschede-Storch (ESR) den Weltmeistertitel erringen. Aber damit nicht genug. Bei den Herren taten es Marc Ellenhorst (GSH) und Kai-Uwe Steeg (UKR) den Damen gleich und wurden Weltmeister!

Insgesamt haben 57 Kontinentale Hunde aus 15 Nationen teilgenommen, davon 3 Vizslas. Die zahlenmäßig dominierenden Rassen waren Deutsch Drahthaar und Deutsch Kurzhaar sowie Epagneul Breton.

Die Wettkampfwoche in Herm war mit 2 CACTs, zwei CACITs Reserve, einem 2. Platz beim Coupe de la Méditerranée, einem Vizeweltmeistertitel und einem Weltweistertitel sehr erfolgreich für unsere Vizslas und hat für viel positive Resonanz gesorgt. Um es mit den Worten des Teamkäptens zu sagen: “Das gab es noch nie!“

Björn Eckert

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