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BJV will Ökojägern entgegentreten

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Der Bayerische Jagdverband (BJV) wirft dem Ökologischen Jagdverband unsinnige und einseitige Forderungen zu Lasten der Wildtiere und der Biodiversität vor.

Mit einem Angriff gegen das in Bayern bewährte Jagdgesetz und mit Forderungen, die sich einzig und allein auf eine Erhöhung der Abschusszahlen konzentrieren, versuche dieser Jagdverband, Ökologie und Ökonomie zu verwischen.

„Rottaler Erklärung“ – widersprüchlich und weit ab von der Realität

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Diese Botschaft jedenfalls liefere die „Rottaler Erklärung“, ein Positionspapier, das eine kleine Gruppe selbsternannter Ökojäger kürzlich in einem Gasthaus in Niederbayern verfasst habe. Dieses Papier sei ein Schritt rückwärts und zeige, dass die Initiatoren in der Vergangenheit verhaftet und nicht für die Zukunft gewappnet seien. In 16 Punkten würden alte, längst überholte Forderungen gebetsmühlenartig wiederholt: Längere Jagdzeiten, das Aus für die verpflichtende Hegeschau, das Verbot der Notzeit-Fütterung, die Verkürzung der Pachtdauer und vieles mehr.

Grotesk und weltfremd

Unter anderem werde auch gefordert: Zum Schutz der Tiere die Jagdzeit zu verlängern. Unter Experten der Veterinärmedizin, der Wildbiologie und des Tierschutzes herrsche Einigkeit darüber, dass permanenter und langfristiger Jagddruck eine der Hauptursachen für Wildschäden im Forst sei. Deshalb würden sie schon lange fordern, ebenso wie der BJV, aus wildbiologischer und ökologischer Sicht, die Jagdzeiten erheblich zu verkürzen. Entscheidend sei außerdem die Schaffung von ausreichend Ruhezonen und artgerechten Lebensräumen.

Fallwild nicht auf der Streckenliste

Auch die Forderung, dass Fallwild nicht mehr in der Streckenliste dazugerechnet werden dürfe, zeige, wie wenig durchdacht die Thesen zu Papier gebracht worden seien. Auch Fallwild seien tote Tiere, die vorher im Bestand gewesen seien und dann nicht mehr zu Schaden gehen würden. Es sei ohne Sinn, sie nicht auf der Streckenliste zu führen. Im Gegenteil, Informationen über Fallwild und mögliche Todesursachen seien für die Wildbewirtschaftung von nicht unerheblicher Bedeutung. Bei vielen Wildarten sei eine solche „Ursachenforschung“ ein entscheidendes Kriterium für den Seuchenschutz.

Ohne jedes Maß und Ziel

Entgegen der übereinstimmenden Meinung der in Bayern in die jagdliche Bewirtschaftung eingebundenen Verbände und Organisationen, spreche sich der ÖJV mit dieser Erklärung für eine Änderung des Jagdgesetzes aus. Dem stehe der Bayerische Jagdverband deutlich entgegen und verweise auf die hohe Qualität des Bayerischen Jagdgesetzes, das für viele Länder Vorbildcharakter habe.

Schulmeisterlich gegenüber Landwirten und Waldbesitzern

Die angeblichen „Ökojäger“ würden mehr Fortbildung für die Grundeigentümer und eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins durch Politik, Behörden und Landratsämter, fordern.

Landwirte und Waldbesitzern würden tagtäglich beweisen, dass sie sehr gut ohne solche plumpen Ratschläge auskommen. Der BJV setze auf das Miteinander von Jägern und Jagdgenossen. Denn nur gemeinsam lasse sich viel für die Natur und den Wald erreichen. Dafür biete der BJV schon seit vielen Jahren freiwillige Fortbildungen und Schulungen an, die gerade auch von den Jagdgenossen gerne angenommen würden und zeichne regelmäßig Jagdgenossenschaften für ihre vorbildliche Zusammenarbeit mit der privaten Jägerschaft aus.

Waldumbau mit Wild

Als anerkannte Vertretung der Jagd in Bayern fordere der BJV ein klares Bekenntnis zu den heimischen Wildtieren und einem dazugehörigen artenreichen Wald, der den sich wandelnden Bedingungen Zug um Zug angepasst werden müsse. Der BJV verurteile einseitige Forderungen, die nur zu Lasten der Wildtiere gehen. Vizepräsident Thomas Schreder: „Der BJV wird gemeinsam mit den Landwirten und Waldbesitzern die gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, wie die Jagd ihren Beitrag zu einem erfolgreichen Waldumbau leisten kann. Wir, als „Anwalt des Wildes“ sind uns unserer Verantwortung bewusst und stehen an der Seite der Jagdgenossen, um gemeinsam für ein Miteinander von Wald und Wild zu sorgen. Dafür müssen wir alle einen Beitrag leisten.“

PM/fh

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