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Luchs Arcos zieht weite Kreise

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Der am 7. März ausgewilderte Luchs Arcos zeigt großräumige Wanderbewegungen. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) beobachtet aufmerksam das Verhalten des Luchses und begleitet weiterhin das EU-LIFE-Projekt konstruktiv.

Wie die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) mitteilt, legte Luchs Arcos seit seiner Auswilderung im Pfälzerwald vor zwei Wochen mehr als 130 km zurück. „Der Kuder zeigt mit seinem weitläufigen Wanderverhalten ein typisches Luchsverhalten“, erklärt LJV-Vizepräsident Gundolf Bartmann den großen Bewegungsradius des männlichen Luchses. „Wir können gespannt sein, wohin ihn seine Wege noch führen.“

Luchs Arcos
Arcos zieht weite Kreise – der LJV sorgt sich um den Bestand des Muffelwildes (Foto: LJV RLP)

Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass Arcos die Wildbrücke Nahe Carlsberg nutzte, um die A6 zu überwinden. Das würde die hohe Bedeutung von Querungshilfen für Wildtiere verdeutlichen. „Ob Luchs, Rotwild oder Wildkatze: Sie alle brauchen sichere Querungshilfen wie Wildbrücken und Wild-Unterführungen“, so Bartmann. Wandernde Arten benötigen zudem zusammenhängende Lebensräume, in denen sie sich gefahrlos weiträumig bewegen können. „Angesichts der fortschreitenden Verinselung von Lebensräumen und einer zunehmender Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrswege und Siedlungen ist es höchste Zeit, die Wiedervernetzung von Lebensräumen zu forcieren“, betont LJV-Vizepräsident Bartmann.

Jägerschaft aktiv beim Luchsmonitoring

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die nächste Sichtung des Luchses von einer Jägerin oder einem Jäger an die SNU gemeldet wird. Seit der Auswilderung der ersten drei Luchse im August 2016 sind insgesamt 11 Sichtungen aus den Reihen der Jägerschaft gekommen. Das Luchsmonitoring ist besonders auf die Mitwirkung der Jägerinnen und Jäger angewiesen, da diese – wegen ihrer nahezu ständigen Präsenz im Revier – eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Spuren von Luchsen zu entdecken. „Durch das Monitoring leisten viele Jägerinnen und Jäger einen wertvollen Beitrag zum Wiederansiedlungsprojekt“, sagt Bartmann.

Mit Sorge sieht der Jagdverband den Auswirkungen auf das heimische Muffelwild entgegen, sollten Luchse auf der Suche nach neuen Territorien den Pfälzerwald verlassen. Arcos war bei seiner Wanderung dem Muffelwild-Bewirtschaftungsbezirk im Donnersbergkreis sehr nahe gekommen. Sollten im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts weitere Luchse diesen Bereich aufsuchen, wäre der Bestand der Wildschafe gefährdet, da sie leichte Beute für den Luchs wären.

PM LJV RLP

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