Fernseh-Star aus Adler-TV fliegt in den Süden.
Schon in den letzten Tagen war der junge Schreiadler, der am 11. Juni vor den laufenden Kameras von Adler-TV geschlüpft ist, nur noch sehr selten über die Live-Kamera auf der Internetseite der Deutschen Wildtier Stiftung zu beobachten, und bald steht der Horst endgültig leer. Denn der Jungvogel macht sich in den nächsten Tagen auf die große Reise ins südliche Afrika. Eine große Herausforderung für junge Schreiadler. Schreiadler sind Thermiksegler, die nicht über das offene Meer fliegen können, so Kinser. Ihr Zugweg muss sie daher über den Bosporus oder die Meerenge von Gibraltar führen. Wenn alles klappt, erreichen sie gegen Mitte November ihr Winterquartier in Südafrika, Namibia, Sambia oder Botswana. Erst Anfang April kehren die Schreiadler in ihre Brutgebiete in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zurück. Die Überlebenschance der Jungvögel liegt auf dem ersten Winterzug bei nur 25 Prozent, sagt Dr. Andreas Kinser.
In Deutschland sind Schreiadler mittlerweile vom Aussterben bedroht. Ursache sind hier vor allem die Intensivierungen in der Land- und Forstwirtschaft. In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit, wie eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung aussehen könnte.
PM/as