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Wildtruthühner in Nordrhein-Westfalen

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09.03.2016

In Deutschland Wildtruthühner in freier Wildbahn anzutreffen, ist wie ein 6er im Lotto. Die einzige Population lebt derzeit im Kottenforst. Dort gibt es sogar einen eigenen Wildtruthuhn-Hegering.

 

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K. Gunter v. Kajdacsy (1. v.l.) übergibt den Scheck an Karl-Theodor Frhr. von Geyr (3. v.l.) im Beisein von Jagdwissenschaftler Dr. Heinrich Spittler (2.v.l.) (Foto: privat)
Die Leistungen der Revierpächter für die Wildtruthühner im Kottenforst und die wissenschaftliche Begleitung des Projektes durch den Jagdwissenschaftler Dr. Heinrich Spittler wurden durch eine finanzielle Zuwendung der Stiftung „Wald, Wild und Flur in Europa“ der Landesgruppe Deutschland des internationalen Ordens „Der Silberne Bruch“ unterstützt.
 
Im Rahmen einer Hegeringversammlung übergab der Alt-Landesobmann des „Silbernen Bruchs“, K. Gunter v. Kajdacsy, Rheinbach, einen Scheck über 1.000 Euro an den Vorsitzenden des Wildtruthuhn-Hegerings, Karl Theodor Freiherr von Geyr zu Schweppenburg, Alfter-Gielsdorf.
 
Der „Silberne Bruch“ ist ein internationaler Orden zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von weidgerechtem Jagen.
 
Mit dieser finanziellen Zuwendung wird ein in Deutschland einmaliges Projekt gefördert: Zur Bereicherung unserer heimischen Fauna wurden Wildtruthühner (Meleagris gallopavo) vor über 50 Jahren aufgrund eines ministeriellen Erlasses im Kottenforst eingebürgert. Seit 1971 wird das Wildtruthuhn-Projekt von dem Jagdwissenschaftler Dr. Heinrich Spittler wissenschaftlich betreut.
 

 

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Wildtruthenne mit Küken (Foto: Kevin Cole)
Der Kottenforst ist, so Dr. Heinrich Spittler, ein optimales Biotop für die in Amerika weit verbreiteten Wildtruthühner. Sie gehören in Deutschland zwar zu den so genannten „gebietsfremden“ Arten, allerdings zählen sie nicht zu den „invasiven“ Tierarten, wie beispielsweise die Nilgans oder der Waschbär, die ein erhebliches Gefährdungspotential für die biologische Vielfalt in Deutschland darstellen können. Die Wildtruthühner verursachen keine Wildschäden, sind tagaktiv, leben in geselligen Verbänden und vertragen sich mit anderen Tierarten, sind aus Naturschutzsicht also unproblematisch.
 
Heute lebt im Kottenforst eine Wildtruthuhn-Population von ca. 100 bis 150 Stück auf einer Fläche von ca. 3.000 ha. Sie ist aktuell das einzige Vorkommen in Deutschland und damit auch ein ideales Forschungsprojekt.
 
Der Leiter des Wildtruthuhn-Hegerings, Frhr. von Geyr, freut sich über die Anerkennung: „Unser Putenprojekt ist arbeitsintensiv und von wechselhaften Erfolgen geprägt. Es wird nur durch eine zusätzliche finanzielle Beteiligung der Mitgliedsreviere getragen. Die Bereitschaft unserer Mitglieder an diesem einzigartigen Projekt teilzuhaben, ist die Grundvoraussetzung dafür, unseren Wildtruthühnern eine Zukunft in unseren Gefilden zu ermöglichen.“
 
Roland Bock
 


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