Wissenschaftler beobachten mit Sorge die Ausbreitung der Tollwut unter den europäischen Fledermäusen. Das Robert-Koch-Institut warnt ausdrücklich davor, lebendige oder tote Fledermäuse zu berühren.
Im Umgang mit Fledermäusen sind immer Handschuhe zu tragen. (Foto: Angela Stutz) |
Die Übertragung der Fledermaus-Tollwut erfolgt durch einen Biss oder durch infektiösen Speichel. Daher ist eine Impfung nach Kontakt mit Fledermäusen empfehlenswert, auch wenn keine Verletzung erkennbar ist. Menschen, die zum Beispiel beruflich mit Fledermäusen zu tun haben, sollten sich gegen Tollwut impfen lassen. Im Umgang mit Fledermäusen sind immer Handschuhe zu tragen.
Die Tollwut wird durch unterschiedliche Typen von Lyssaviren verursacht. Das klassische Tollwutvirus ist dank einer großflächig angelegten Impfaktion bei Füchsen in Deutschland seit 2008 verschwunden.
Die Fledermaus-Tollwut steht mit der Fuchs-Tollwut epidemiologisch nicht in Verbindung. Sie ist in ganz Europa verbreitet. Das Europäische Fledermaus-Lyssavirus (EBLV1 und 2) ist bislang in Europa auf die Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus (EBLV1) sowie die Wasserfledermaus Myotis daubentonii und Teichfledermaus Myotis dasycneme (EBLV 2) beschränkt.
Bisher sind in Europa 4 menschliche Todesfälle durch Fledermaus-Tollwut bekannt. Eine Übertragung der Fledermaus-Tollwut auf Haustiere wurde bisher nicht dokumentiert.
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