AUSRÜSTUNG Auto Toyota Hilux 3,0 D-4D – Robuster Riese

Toyota Hilux 3,0 D-4D – Robuster Riese


Wo Straßen aufhören, fährt der Hilux weiter. Eine echte Legende unter den Pickups. Seit über 40 Jahren wird der Allrad-Kleinlaster gebaut. Die neue Top-Version im Praxistest.

 

Der Toyota Hilux 3,0 D-4D
Der Toyota Hilux 3,0 D-4D
Der Hilux ist ein Multifunktionswerkzeug: Früher reines Arbeitstier, heute gibt es ihn auch mit Komfort. Ausstattung wie in einem Mittelklasse-Pkw bietet die Topversion „Executive“. Dabei hat sich aber der Charakter des bulligen Allradlers, der bereits in der sechsten Generation gefertigt wird, nicht geändert. Er wurde nur etwas bequemer für den „Maschinenführer“.
Kein Schnickschnack

Der Hilux gehört zu der vom Aussterben bedrohten Spezies „echte Offroader“. Leiterrahmen, Blattfedern hinten, reichlich Bodenfreiheit, Starrachse und Untersetzungsgetriebe kennzeichnen den Toyota. Sehr gute Verschränkung für einen Pickup und optional eine Hinterachs-Differentialsperre (leider nur beim Basismodell) machen den Weg frei. Typisch für lange Radstände begrenzen Böschungs- und Rampenwinkel die Fahrten im Gelände. Angetrieben durch einen 3-Liter-Turbodiesel ist der Transporter für harte Einsätze ausgelegt. Plastik für schick gibt es nicht. Der Hilux hält, was er verspricht.
Innen gibt es fast Limousinen-Flair: Die Zeiten, als Pickups noch billige Kleintransporter waren, sind vorbei. Die Verwandtschaft zu den Landcruiser-Modellen ist nicht zu leugnen. Ledersitze, sowohl hinten als auch vorn, Sitzheizung, Navi, 17-Zoll-Räder und Tempomat erinnert den Fahrer daran, dass es sich um einen kleinen Lastwagen handelt.

 



 

Wie im modernen PKW: Schalter für die Elektronik bestimmen das Cockpit
Die Zuladung fällt mit rund 680 Kilogramm recht niedrig aus, denn die Insassen zählen mit. Sitzen vier Erwachsene im Double Cab, dürfen nur noch fünf Sack Mais auf die Ladefläche. Auch die Anhängelast mit 2 500 Kilogramm,  die auf 2800 erweitert werden kann, ist eher unterdurchschnittlich für die Größe, das Gewicht und die Motorisierung des Zugfahrzeugs.
Leistung satt
Den Hilux gibt es nur als Diesel, mit 2,5- oder 3,0-Liter-Motor. Der Testwagen hat das große Aggregat. Schon das Geräusch des Anlassers klingt nach satter Leistung. Genauso kraftvoll ist auch der Motor mit den vier Zylindern. 171 Pferdestärken ermöglichen problemlose Überholmanöver auf der Landstraße. Auf der Autobahn ist bei  170 km/h Schluss – vollkommen reichend,  es handelt sich schließlich um ein Arbeitsauto, keinen Sportwagen.
Die Kraftentfaltung ist nahezu linear: Kurz über dem Standgas, bei 1 400 U/min stehen schon satte 343 Nm zur Verfügung.  Bis zu 3200 U/min ändert sich daran kaum etwas. Daraus ergibt sich ein angenehmer Durchzug. Die Gänge sind alle recht lang übersetzt, so dass der Fahrer öfters auch mal runter schalten muss. Wer nicht schalten mag, wählt das 5-Stufen-Automatikgetriebe. Mit diesem sprintet der Lastenesel in 11,6 Sekunden auf 100 km/h, 0,4 Sekunden schneller als die Schaltversion.

 

 


 

Laderaum plus: Durch die hochklappbareRückbank ist in der Kabine mehr Platz.Rechts: Die Ladefläche des Hilux ist unter den Pickups eine der größten
Fazit
Ein solider Geländewagen, ein kleiner Transporter und ein alltagstauglicher Personenwagen für bis zu vier Erwachsene. Der Hilux hat von allem etwas. Er ist aber überall ein Kompromiss, eben ein Multitool. Zwei Jäger mit Gerödel und zwei Hunden passen noch gerade in den Transporter. Aber der Ausflug mit Kind und Kegel ist ohne Kofferraum schwierig. Dafür kann man das erlegte Wild auf der Ladefläche transportieren, die danach mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt wird. Die Motorsäge samt Kanister stinkt nicht in der Fahrerkabine. Auch eine transportable Leiter kann schnell umgestellt werden.
Mit viel Platz in der Doppelkabine, umfangreicher Serienausstattung in der Topversion und dem zeitgemäßen Verbrauch von unter 9,5 Litern muss der Hilux keine Konkurrenz fürchten. Den etwas über dem Durchschnitt liegenden Preis rechtfertigt Toyota mit dem Versprechen von Zuverlässigkeit und Belastbarkeit. Ein solider Pickup: nicht billig, aber preiswert!
Armin Liese

 

 


 

 

 

 

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