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Belgien: Blattschuss für FACE

In einem Offenen Brief verpassen vier Jagd-VIPS dem Dachverband der „Europäischen Föderation für Jagd und Naturschutz“ (FACE) in Brüssel einen kapitalen Blattschuss. Undiplomatisch, direkt und mit großer Schärfe wirft man FACE Versagen auf der ganzen Linie vor.

Der scheidende FACE-Präsident Larsson spricht beim Bundesjägertag in Mainz. Zur Anerkennung seiner großen Verdienste um die Jagd in Europa überreichte ihm DJV-Präsident Dammann-Tamke den Ehrenhirschfänger. (Quelle: FACE)

Unterzeichnet haben das Schreiben vom 1. Juli an FACE-Präsident Torbjörn Larsson und Generalsekretär David Scallan alle vier Präsidenten der „Intergruppe Biodiversität und Jagd“ der Jahre 1999 bis 2023. Das sind Michl Ebner, Véronique Mathieu, Karl-Heinz Florenz und Simone Schmiedtbauer. Die Intergruppe ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Abgeordneten des Europaparlaments, die an Biodiversität, Jagd und Fragen des ländlichen Raums besonders interessiert sind. Die Mitglieder stehen der nachhaltigen Jagd konstruktiv gegenüber.

In der letzten Legislaturperiode habe FACE nicht nur bei entscheidenden Themen versagt, sondern sogar für die Jagd schädliche Initiativen der EU unterstützt. So hätte FACE es noch nicht einmal fertig gebracht, bei einer Abstimmung des Europa-Parlaments über ein Importverbot für Trophäen die Mitglieder der Intergruppe Jagd geschweige andere Parlamentarier davon zu überzeugen, gegen den Beschluss zu stimmen. Der FACE fehle die Fähigkeit zu klarer Analyse politischer Entwicklungen. Die Zusammenarbeit mit dem Parlament habe an Intensität und Wirksamkeit verloren. Viele Abgeordnete der Intergruppe nähmen die FACE als nicht mehr vorhanden oder als komplett ineffektiv wahr.

Die Organisation habe sich auch von den Anliegen ihrer Mitglieder und der Jäger in Europa weit entfernt. So unterstütze FACE das für die Jagd, die Landwirte und die Landbesitzer in hohem Maße problematische Gesetz zur Renaturierung. Im Hintergrund steht hier die Vermutung, dass die FACE entgegen der Vorstellungen ihrer Mitglieder der EU-Kommission weit entgegen komme und nicht auf die Füße treten wolle, da sie – wie viele andere NGOs – aus einem Fördertopf der EU jährlich rund 200.000 Euro erhält.

Es sei nicht genug, einfach die Verlautbarungen der EU wie ein Echo zu wiederholen und sich bei den grünen NGOs einzureihen, und dabei zu übersehen, dass der Refrain nicht ein einziges Wort zugunsten der Jagd enthalte.

Die FACE hat eine Stellungnahme angekündigt.

rdb

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