Seit Monaten kennen die Preise für „kostbares“ Wildbret von Schwarzwild nur eine Richtung. Nämlich den Weg nach unten.
Hauptursache für den Preisdruck ist das anhaltende Überangebot bei gleich bleibender Nachfrage. Doch bei Preisen von unter 1 Euro je Kilo in der Vermarktung blieb der Finger zuletzt bei vielen Grünröcken gerade. Mit Blick auf die nach wie vor drohende Gefahr einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest ist das ungünstig, denn vorbeugende Maßnahmen und eine Reduzierung der Schwarzwildbestände bleiben wichtig.
Wann steigt endlich der Preis für Wildschweinfleisch? (Foto: Peter Diekmann)
Ein Dilemma, dem die Bundesländer und einzelne Kreise mit unterschiedlichen Geldanreizen und Aufwandsentschädigungen für Jäger entgegentreten. Immerhin macht es für Grünröcke keinen Sinn, mehr Schwarzwild zu erlegen, um es anschließend zu verschleudern oder gar in der Tonne zu entsorgen.
Einen interessanten Ansatz beschreitet jetzt der Brandenburger Oder-Spree-Landkreis. Als zusätzlichen Anreiz für die Vermarktung stützt der Kreis den Aufkaufpreis für Schwarzwild bei Direktvermarkter und Wildhändlern, die im Landkreis ansässig sind, mit 1 Euro je Kilogramm Schwarzwild in der Schwarte. Die einzige Bedingung: der Händler muss dem Jäger mindestens 2 Euro je Kilogramm Schwarzwild in der Schwarte zahlen und die eigenen Vermarktungsanstrengungen für Schwarzwild intensivieren.
Damit könnten sich die Wildbret-Erlöse aus dem Verkauf von Schwarzwild in dem einen oder anderen Revier immerhin zum Teil mehr als verdoppeln. Ob das jedoch reicht, um die Preise zu stützen, einen spürbaren Anreiz zu schaffen und die Abschusszahlen zu erhöhen, wird sich zeigen.
fh