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In früheren Zeiten waren ein 56er-Zielfernrohr mit Leuchtabsehen und ein 56er-Fernglas die Top-Ausstattung für die Nachtjagd. Aber wie heißt es so schön: Nachts sind alle Katzen grau und das traf auch in Teilen auf die Jagd zu, wenn nicht gerade Vollmond bei sternenklarem Himmel herrschte und am besten in Verbindung mit einer satten Schneedecke.
Die Wärmebild- und Nachtsichttechnik hat uns hier im wahrsten Sinne des Wortes die Augen geöffnet und die Jagd ein Stück weit revolutioniert.
Heute ist der Markt äußerst breit gefächert und man verliert schnell den Überblick. Sie sind auf der Suche nach der passenden Wärmebildkamera für Ihre Bedürfnisse? Kein Problem, wir von Active Hunting zeigen Ihnen in diesem Beitrag, worauf Sie beim Kauf eines Wärmebildgerätes achten sollten.
Diese Dinge sollten Sie schon vor dem Kauf einer Wärmebildkamera bedenken
Gerade bei solch technischen Geräten wie einer Wärmebildkamera kann eine Unterstützung durch den Fachhandel helfen. Wird ein Gerät blind gekauft, kann es schnell dazu führen, dass Sie im jagdlichen Gebrauch Defizite an dem Gerät bemerken. Die optische Leistung passt nicht, die Menüführung ist nicht nach Ihrem Geschmack, das Sehfeld ist zu klein etc. Dies kann man durch eine gezielte Beratung im Vorfeld ausschließen und somit vermeiden.
Zudem gilt es, sich bereits vor dem Kauf einer Wärmebildkamera Gedanken über verschiedene Punkte zu machen, um die Auswahl zu präzisieren. Im Folgenden sind wir für Sie auf die wichtigsten Punkte eingegangen.
Möchten Sie ein Wärmebild Handgerät oder Vorsatzgerät?
Wärmebildgeräte werden in verschiedenen Bauformen angeboten.
Wärmebild Handgeräte:
Sie dienen der alleinigen Beobachtung und der Ansprache des Wildes. Hier können Monokulare, also mit einem Auge und Binokulare, also mit beiden Augen wie ein Fernglas aufgebaut, Verwendung finden.
Monokulare sind kompakter und können ebenso durch ihre kompakten Baumaße und ihr geringeres Gewicht im Vergleich zu Biokularen auch auf der Pirsch gute Dienste leisten.
Binokulare sind wie ein Fernglas aufgebaut und bieten ein höheres Seherlebnis im Vergleich zu monokularen Geräten. Die Betrachtung mit beiden Augen ist ebenso ermüdungsfreier. Nachteile wären das höhere Gewicht und Größe. Für den Ansitz sind die Geräte jedoch prädestiniert.
Wärmebild Vorsatzgeräte:
Des Weiteren gibt es im Wärmebildbereich sogenannte Vorsatzgeräte. Diese werden vor das Objektiv anhand eines entsprechenden Adapters montiert. Sie dienen dazu, den waidgerechten Schuss in tiefster Nacht anzutragen.
Für welche Revierstruktur benötigen Sie das Wärmebildgerät?
Als oberste Priorität sollten Sie Ihre Revierverhältnisse in die Kaufentscheidung einfließen lassen. Jagen Sie vorwiegend im Wald und an der Kirrung, sind die Beobachtung und Schussdistanzen in der Regel geringer. Hier spielt ein breites Sehfeld seine Stärken aus. Damit erlangen Sie einen besseren Überblick über die Rotte und können die Stücke besser selektieren.
Haben Sie mehr Feldflächen, sind die Beobachtungs- und Schussdistanzen meist höher angesiedelt. Hier sollte ein Beobachtungsgerät mit hoher optischer Grundvergrößerung gewählt werden, da Sie auf größere Entfernungen mehr Details erkennen. Ebenso sind Vorsatzgeräte von Vorteil, welche eine hohe optische Vergrößerung des Zielfernrohres zulassen, ohne zu große optische Leistungsverluste in Kauf nehmen zu müssen.
Zusammenspiel mit dem Zielfernrohr
In der Regel kann auf nahezu jedes Zielfernrohr ein Wärmebildvorsatzgerät montiert werden. Die Adapter, welche hierfür Verwendung finden, gibt es in vielen verschiedenen Durchmessern, um ein breites Spektrum an Gläsern abzudecken.
Bei der Wahl des passenden Adapters ist immer der Außendurchmesser des Glases heranzuziehen. Ein Beispiel:
Die Zielfernrohrbezeichnung 3-12×56 besagt, dass es sich um ein 56er-Objektiv handelt. Diese Größe bezieht sich jedoch auf den Innendurchmesser, also die tatsächliche Größe der Objektivlinse.
Für den passenden Adapter muss jedoch der tatsächliche Außendurchmesser des Objektives ermittelt werden, da der Adapter auf dieses aufgeschoben und fixiert wird. Ein 56er-Zielfernrohr hat in der Regel einen tatsächlichen Außendurchmesser von 62mm.
Aber Vorsicht, nicht alle Zielfernrohre haben dieselbe Wandstärke. So kann dieser Wert beispielsweise auch 64mm betragen und somit würde ein 62mm Adapter nicht passen.
Messen Sie daher immer vor dem Kauf Ihren tatsächlichen Außendurchmesser mit einer Schieblehre nach und/oder schauen Sie auf der Webseite des Zielfernrohrherstellers nach!
Ein wichtiger Punkt, welcher beachtet werden sollte, ist die optische Grundvergrößerung des Zielfernrohres. Diese sollte keinesfalls zu hoch angesiedelt sein, da hierdurch das Sehfeld stark beschnitten wird. Ein fest vergrößerndes 8-fach Glas oder ein variables 6-24×50 sind demnach suboptimal.
Drückjagdgläser eigenen sich sehr gut, da hier die minimale Vergrößerung meist bei 1-Fach angesiedelt ist. Aber auch 2x, 2,5x und 3x Gläser können Verwendung finden. Über 3x würden wir aus unserer Erfahrung nicht empfehlen, da sich hierdurch das Sehfeld zu sehr verkleinert.
Maximales Budget
Beim Kauf eines Wärmebildgerätes sollte Ihr Budget nicht zu knapp bemessen sein. Je nachdem wie hoch Ihre Anforderungen an ein Wärmebildgerät sind, steigt auch der Anschaffungspreis.
Beobachtungsgeräte starten derzeit (2023) ab etwa 600€. Hier ist jedoch ganz klar zu sagen, dass solche Geräte über keine hohe optische Leistung und Ausstattung verfügen und eher für die Jagd an der Kirrung auf kürzeste Distanzen ausgelegt sind.
Nach oben ist natürlich eine Menge Luft. Im Mittelsegment, welches bei etwa 2.000€ liegt, gibt es eine Menge Beobachtungsgeräte, welche über eine gute optische Leistung und Ausstattung verfügen.
Im High End Bereich stehen Kaufpreise zwischen 3.000€ und 4.000€ im Raum. Hier erhalten Sie jedoch ein Beobachtungsgerät mit sehr hoher optischer Performance und Ausstattung.
Bei den Wärmebildvorsatzgeräten ist das Einstiegssegment etwas höher angesiedelt. Hier starten ernst zu nehmende Geräte bei etwa 1.200€. Auch hier ist wieder ganz klar anzumerken, dass die optische Performance eher auf die Kirrung (50-60m) ausgelegt ist.
Das mittlere Preissegment bei den Wärmebildvorsatzgeräten startet bei etwa 2.000€.
Der Einstieg in den High End Bereich der Wärmebild Vorsatzgeräte ist bei der 3.000€ Marke zu verzeichnen und kann je nach Ausstattung auch bis zu 5.000€ betragen.
Diese Dinge sollten Sie beim Kauf einer Wärmebildkamera beachten
Sie haben die Auswahl der Geräte nun etwas besser eingrenzen können. Jetzt gilt es noch beim Kauf herauszufinden, welche Details für Sie wichtig sind.
Die Ausstattung
Die Ausstattung eines Wärmebildgerätes ist natürlich sehr spezifisch. Es gibt jedoch einige Features, welche auf der Jagd sehr nützlich sind.
- Laser Range Finder: Mit einem integrierten Entfernungsmesser können Sie die Entfernung zum Ziel genau messen und müssen sich nicht auf Schätzungen verlassen.
- WIFI Anbindung: Hierdurch können Sie zum Beispiel das Bild der Wärmebildkamera auf Ihr Handy oder Tablet übertragen und müssen nicht mehr ständig in das Okular schauen.
- Foto- und Video Aufzeichnung: Anhand dieser Funktion können Sie Ihre Jagderlebnisse festhalten oder auch mit Freunden teilen. Bei einem Vorsatzgerät mit Foto- und Video Funktion liegt der große Vorteil darin, dass Sie den Moment der Schussabgabe aufzeichnen können. Springt das Stück ab oder es kommt gar zu einer Nachsuche, können dem Video wichtige Informationen entnommen werden, wie das Stück gezeichnet hat oder wohin es abgesprungen ist.
- Einfache Menüführung: Falls Sie sich mit vielen Tasten und komplizierter Steuerung schwertun, sollten Sie ein entsprechend einfach strukturiertes Gerät wählen. Es gibt einige Geräte am Markt, welche diese Anforderung sehr gut erfüllen.
- Gewicht und Maße: Möchten Sie mehr pirschen, sollten Sie auf ein geringes Gewicht und kompakte Baumaße bei den Geräten achten.
- Gute App Anbindung und Updates: Möchten Sie Ihr Gerät durch Updates auf dem Laufenden halten, ist die Marke Pulsar einen Blick wert. Pulsar hat eine sehr gut strukturierte App und bietet auch Software-Updates. Andere Hersteller ziehen allerdings bereits nach.
Es gibt, wie zu sehen, einige Ausstattungsmerkmale, welche von Vorteil sein können. Wir als Fachhändler können Sie hier entsprechende beraten und auf Ihre persönlichen Bedürfnisse eingehen.
Bei Vorsatzgeräten Folgendes beachten
Nicht nur für die Wärmebildkamera selbst gibt es einiges zu beachten – Sie sollten Ihr Vorsatzgerät auch passend zu Ihrer Waffe und Ihrem Zielfernrohr auswählen.
Waffe
- Die verwendete Waffe sollte über ein adäquates Kaliber für die Schwarzwildbejagung verfügen. Ob Sie sich für einen Repetierer oder eine Selbstladebüchse entscheiden, bleibt Ihnen überlassen.
Zielfernrohr und Montage
- Wie bereits erwähnt, sollte die Optik über eine geringe Grundvergrößerung aufgrund des Sehfeldes verfügen. Ein Leuchtabsehen oder ein Parallaxenausgleich ist bei der Verwendung nicht zwingend erforderlich.
- Grundvoraussetzung ist ein stabiles, schussfestes Glas. Von zu günstigen Gläsern, welche zu geringen Preisen im Internet angeboten werden, raten wir grundsätzlich ab. Durch die Mehrbelastung auf dem Objektiv wirken starke Kräfte auf das Zielfernrohr bei der Schussabgabe. Eine stabile Mechanik in Verbindung mit einer robusten Bauweise sollte demnach selbstverständlich sein.
- Die Montage ist ein wichtiges Element. Sie verbindet die Optik mit der Waffe und soll die Präzision der Waffe kontinuierlich abrufen können. Setzen Sie daher nur auf eine hochwertige Markenmontage. So kann eine Festmontage auf Picatinny Basis, eine Dentler Montage oder auch eine Blaser Sattelmontage Verwendung finden. Alle diese Montagen erfüllen diesen Einsatzzweck.
- Bei älteren Suhler Einhakmontagen oder Schwenkmontagen wird oft ein Objektivring verwendet. Dieser Ring um das Objektiv stört die Montage des Vorsatzadapters. Die Firma Rusan und EP-Arms bieten einen speziellen Adapter mit kurzer Bauform für dieses Problem an. In der Regel kann dieser dann verwendet werden.
- Unter Umständen ist Ihr Zielfernrohr zu niedrig montiert für die Verwendung eines Vorsatzgerätes. Der Adapter trägt etwa 3mm auf, es sollte also mindestens 5mm Platz zwischen Objektiv und Lauf vorhanden sein. Im schlimmsten Fall müsste Ihre vorhandene Montage ersetzt
und erhöht werden. - Bei der Verwendung von sehr kurzen Läufen in Verbindung mit einem Over Barrel Schalldämpfer besteht die Gefahr, dass ein Vorsatzgerät am Schalldämpfer anstößt. Auch hier müsste dann unter Umständen die Montage erhöht werden.
- Evtl. muss eine vorhandene Kimme auf dem Lauf entfernt werden, da sonst das Vorsatzgerät anstoßen würde. Kimmenträger sind oft verlötet. Manchmal reicht es aus, das Kimmenblatt zu entfernen.
Hier finden Sie die passende Wärmebildkamera
Um sicher zu stellen, dass Sie sich für das richtige Wärmebildgerät entscheiden, sollten Sie sich an den Fachhandel wenden. Active Hunting ist bekannt als einer der Spezialisten in Deutschland, wenn es um Wärmebildgeräte geht. Im Onlineshop finden Sie eine große Auswahl an Wärmebildbeobachtungs- und Vorsatzgeräten. Wir führen nur Geräte/Marken, welche uns im jagdlichen Gebrauch überzeugt haben. Zögern Sie nicht, uns auch telefonisch oder per E-Mail zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und Revierverhältnissen, um das passende Gerät für Sie zu finden. Unser Team besteht aus aktiven Jägern, welche selbst mit Wärmebildtechnik dem Waidwerk nachgehen. Der Markt der Wärmebildgeräte ist sehr dynamisch. Wir haben jedoch ständig aktuelle Markengeräten wie zum Beispiel von Pulsar, Liemke, Hikmicro, Thermtec, Nitehog oder Infiray am Lager. Durch einen persönlichen Beratungstermin oder einen Test im Active Hunting Revier können Sie eigene Eindrücke sammeln und so gezielt das passende Gerät für sich auswählen.