Der Zusammenschluss der europäischen Jagdverbände FACE und ihr Generalsekretär Ludwig Willnegger trennen sich.
Dies wurde am 19.12.2019 völlig überraschend vom engsten Führungskreis in Brüssel beschlossen. Willnegger war nach einer tiefen Personalkrise der Organisation im Februar 2017 an Bord geholt worden. Diese Entwicklung kommt für alle Beobachter unerwartet, da in den letzten beiden Jahren die FACE sich wieder in ruhigerem Fahrwasser bewegte. Unter Willnegger wurde eine erfolgreiche Kommunikations- und Lobbyarbeit in Brüssel betrieben, wo die Jagdgegner mit einer ungeheuren personellen und finanziellen Übermacht in die europäischen Institutionen hineinwirken.
(Foto: Privat)
Er hatte sich auch stets für eine Budgeterhöhung der unterfinanzierten FACE eingesetzt. Kaum 80.000 Euro bezahlt der DJV im Jahr und aus München kommt gar nichts. So kann man in Brüssel nicht punkten.
Die FACE Geschäftsstelle leidet weiterhin unter schweren Querelen der 36 Mitgliedsverbände. Während der DJV brav seine Beiträge nach Brüssel überweist, sind andere Mitglieder, wie z.B. die Polen, Franzosen und Spanier, mit ihren Zahlungen in Verzug oder haben sie ganz eingestellt. Der Personalwechsel an der Spitze scheint auch weniger mit dem jetzigen Geschäftsführer aus Bayern selbst zu tun haben. Er könnte das Bauernopfer einer Absprache des neuen FACE-Präsidenten Larsson mit solchen Verbänden geworden sein. Offenbar soll ein frankophoner Geschäftsführer den jetzigen ablösen. Der DJV hat sich zu den Vorgängen bisher nicht geäußert.
Vor den wichtigen Europawahlen im Mai 2019 und der Einsetzung einer neuen Europäischen Kommission im Herbst 2019 offenbart die FACE wieder ihre tiefe Zerrissenheit. Für die wichtigen Anliegen der Jäger Europas bedeutet das nichts Gutes.
rdb