Zur Sicherung des heimischen Rotwildes hat die zuständige Rotwild-Hegegemeinschaft in Begleitung des Landesjagdverbandes Hessen ein umfassendes Konzept für die Zukunft dieser Wildart vorgelegt.
Man komme damit dem gesetzlichen Auftrag der Jagdbehörden nach, demzufolge eine solche Begutachtung eine wichtige Beurteilungsgrundlage für eine angepasste Zahl des Rotwildes im hiesigen Raum ist. So gehe es hier um die Verwirklichung des Grundsatzes „Wald mit Wild“ im Interesse aller Beteiligten.
In einem aufwendigen Prozess mit den beteiligten Akteuren sei das 50-seitige Werk nun fertiggestellt und zur schrittweisen Umsetzung in die Praxis übergeben worden.
Von links: R. W. Becker (LJV Hessen), W. Kommallein, S. Hempel, K. Lötzerich, A. Weiß, H. Becker (alle „Rotwildring Wattenberg-Weidelsburg“ (Quelle: LJV Hessen)
Mit einem „Revierfragebogen“ als Kerninstrument sei zunächst die aktuelle Situation in den Revieren erfasst worden. Der vollständige Rücklauf habe wichtige Informationen für das Lebensraumkonzept geliefert.
Auf Basis der erfassten Daten werde nun ein Umsetzungskonzept, das spezielle Forderungen und Aufgaben an die beteiligten Akteure wie Kommunen, Land- und Forstwirte, Politiker und natürlich an Jäger, vorgestellt. Das große Gemeinschaftsprojekt sei durch aktive Mitwirkung sämtlicher Flächeneigentümer, insbesondere der Kommunen und Jagdgenossenschaften verwirklicht worden.
Das Umsetzungskonzept sei mittel- bis langfristig angelegt und basiere auf folgenden Hauptmerkmalen:
- Durch die Langfristigkeit soll es sich zu einem „Arbeitsinstrument“ für die Hegegemeinschaft entwickeln. Dabei soll sie selbstbestimmt, bodengebunden und unabhängig alle Aspekte um das Rotwild und dessen Lebensraum bearbeiten.
- Die Kooperation mit den notwendigen Akteuren in der Fläche bei der Umsetzung auf konkreten Flächen ist entscheidend.
- Auch bei unterschiedlicher Sichtweise auf das Rotwild ist das Konzept auch ein Beitrag zur biologischen Vielfalt („Biodiversität“) im hiesigen Raum.
Der LJV Hessen habe vor mehr als 15 Jahren die hier angewendete Methodik initiiert und betreibe in mehreren Regionen in Hessen solche Konzepte, die auf Konsens und nicht auf die Durchsetzung von Interessen einzelner Gruppierungen oder Organisationen gründen würden. So sei z.B. auch das im Bereich des Kaufunger Waldes zuvor fertiggestellte Lebensraumgutachten u. a. von HessenForst als zukunftsweisend bewertet worden.
PM/fh