Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland planen eine Zusammenarbeit in Sachen Wolfsmanagement.
Eine gemeinsame Managementgruppe soll sich etwa über Wolfssichtungen oder das Verhalten einzelner Tiere informieren sowie Aktivitäten zum Schutz von Wölfen koordinieren. „Wölfe halten sich nicht an Landesgrenzen, darum muss ein gutes Wolfsmanagement auch über Landesgrenzen hinaus Bestand haben“, so die Hessische Umweltministerin Priska Hinz. Es sollen spezielle Experten-Teams ausgebildet werden, die verhaltensauffällige Wölfe fangen und mit Sendern ausstatten können.
Eine Monitoringmöglichkeit der Jäger: Aufnahmen mit Wildkameras (Quelle: Noltenius/LJV Sachsen)
Diese sollen auch in die Lage versetzt werden – als Ultima Ratio – einzelne Wölfe zu erlegen, wenn „diese durch mehrfache Viehrisse Schaden verursachen oder sich gegenüber dem Menschen besonders auffällig verhalten“. Allerdings werde die Tötung eines Wolfes die Ausnahme bleiben. Auch sei eine Änderung des Bundesjagdrechts oder die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes nicht nötig.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) und Landesjagdverband Baden-Württemberg kritisieren den Alleingang im Südwesten Deutschlands. Der Wolf kennt keine Ländergrenzen, deshalb ist ein bundesweiter Ansatz notwendig. Jäger und Landwirte müssen in die Planung einbezogen werden.
DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke hält den Vorstoß der 4 Bundesländer für blanken Aktionismus und einen unnötigen Vorgriff. Der Bund – so sehe es der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vor – wolle unlängst eine bundeseinheitliche Regelung schaffen.
fh