11.04.2014
Aufschrei des Landesjagdverbandes. Der Gesetzesentwurf ist inakzeptabel. Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann informiert über die strittigen Punkte des Jagd- und Wildtiermanagementgesetz Baden-Württemberg, denn so soll das neue Regelwerk heißen.
Wir hatten bereits 27 Sitzungen mit dem Ausschuss unter Beteiligung und Beratung des LJV. Dabei möchte ich den Entstehungsprozess mal mit einem 100-Meter-Lauf vergleichen. Die ersten 80 Meter haben wir als Jägerschaft mit den verantwortlichen Politikern gemeinsam zurückgelegt. Das Rennen entscheidet sich aber auf den letzten 20 Metern.
Friedmann fühlt sich übergangen. Er spricht von einem Diktat des Naturschutzes. Unbetroffene bei der Umsetzung des Gesetzesentwurfes werden in der Neuerung stärker gewichtet, als die Jägerschaft, die sich später an das neue Recht halten muss.
Friedmann formulierte die Stimmung seiner Anhänger: Wir Jäger haben 2 Hände. Eine in der Tasche zur Faust geballt, die andere reichen wir Ihnen für den baden-württembergischen Weg. Damit signalisierte der Landesjägermeister, dass die Jägerschaft weiterhin an der Zusammenarbeit interessiert ist.
Sowohl Ministerpräsident Kretschmann, als auch der für den Gesetzesentwurf verantwortliche Minister Bonde, brachten viel Zeit nach Oppenau mit und sprachen sehr sachlich zu den teils aufgebrachten Jägern in der Halle. Beide verstanden es die Emotionen herunterzufahren und signalisierten, dass auf Sachebene die Zusammenarbeit nicht gefährdet sei. Emotionale Ausschreitungen lehnten beide allerdings grundsätzlich ab.
Grund für den neuen Entwurf aus Sicht der Politiker ist, dass die Akzeptanz der Jäger in der Bevölkerung verbessert werden soll. Hier stellt sich die Frage, ob dies eigentlich notwendig ist.
Es bleibt abzuwarten, ob die hochrangigen Politiker zu ihren Ausführungen in Oppenau stehen. Schließlich ist der Gesetzentwurf aktuell erst in der Anhörungsphase.
al
(Fotos: Armin Liese) |