Neben den üblichen Themen wie ASP und Wolf kamen auch die Jagdzeit des Rehs und die Problematik mit der Sozialversicherung zur Sprache.
In Vertretung für den Präsidenten Dr. Hans-Heinrich Jordan, der aufgrund einer Operation nicht persönlich anwesend sein konnte, eröffnete Vizepräsident Jörg Matthies den Landesjägertag am vergangenen Samstag in Wernigerode. Anschließend übernahm Vizepräsident Wolfram Hein das Wort und führte mit dem Jahresbericht fort. Er schilderte die Punkte, die im aktuellen Entwurf für die Änderung des Landesjagdesetzes enthalten sind.
Die Eröffnung der Versammlung machte Vizepräsident Jörg Matthies in Vertretung für den Präsidenten Dr. Hans-Heinrich Jordan (Fotos: Sophia Lorenzoni)
Diese sind zum Beispiel die Aufnahme der Nilgans, die Legalisierung von Schalldämpfern und eine Neuregelung der Wildschadensregelung. Außerdem ist eine Forderung, das „Verbot des Schießens von Fahrzeugen“. Hier ist wohl beim Erstellen der Präsentation ein kleines Malheur geschehen. Gemeint ist das Schießen vom Fahrzeug aus. Des weiteren berichtete Hein von den Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Der LJV fordert eine bessere Transparenz zu Leistungsumfängen, Erweiterung des Versichertenkreises und eine Absenkung der Grundbeiträge. Auch das Thema Wolf kam nicht zu kurz. Er soll in das Bundesjagdgesetz mit aufgenommen werden.
Von 4 Anträgen aus den Kreisjägerschaften wurden alle genehmigt. Der erste Antrag, eine Unterstützungsprämie von Schwarzwild noch im 2. Quartal durchzusetzen, wurde mit 2 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen angenommen. Beim 2. Antrag, in dem es um den Einsatz von Taschenlampen, Nachtsicht- und Nachtzieltechnik ging, startete eine rege Diskussion.
Einige haben Angst, den Landwirten ab diesem Moment jede Nacht Wache am Feld machen zu müssen, andere befürchten den Missbrauch dieser Geräte. Mit 108 Stimmen und 48 Gegenstimmen wurde der Antrag dennoch angenommen. Im 3. Antrag von der Landesjägerschaft Stendal ging es um die Rechtfertigung der derzeitig geltenden Jagdzeiten auf den Rehbock. Um diesen nicht zum Sündenbock zu machen, muss die Jagdzeit wieder verkürzt werden. Ein darauf folgender Einwand, dass es vor allem wichtig sei, das derzeit herrschende Übergewicht von 3 Ricken auf einen Bock wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, sorgte im Saal für Beifall. Mit 97 Pro- und 51 Contrastimmen wurde auch dieser Antrag durchgewunken. Der 4. Antrag handelte um den Eingriff bei Luchs sowie Wolf, um dem Rückgang beim Wild, insbesondere den Mufflons entgegenzuwirken. Dieser wurde, wie der 1. Antrag auch mit lediglich 2 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen abgenickt.
Die Krönung des Landesjägertages war der Fachvortrag des Philosophen Alexander Schwab. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, brachte er den Saal zum lachen. Er selbst war sich teilweise nicht sicher, ob die erwähnten Fakten zum Lachen oder Weinen sind. Zum Beispiele der Eintrag im Schwarzbuch für Steuerverschwendung, in dem der Rettungswagen für den Wolf in Hannover aufgeführt ist, der seit seiner Anschaffung nicht ein Mal gebraucht wurde. „Loriot ist ein Anfänger dagegen!“, sagte Schwab in seinem schweizer Akzent.
sl