„Jagende Musikanten,das sind wir …“
Von Hans Jörg Nagel
(Foto: Erwin Schickinger) |
Nicht nur in ihrem Heimatland, auch in Deutschland, der Schweiz und den Benelux-Staaten, sind sie als „die erfolgreichste Volksmusikgruppe Österreichs“ bekannt. Die „Ursprung Buam“ lieben bodenständige Musik und unbeschwertes Jagen. Zumindest zwei von den Dreien. Und so handeln viele ihrer Lieder natürlich auch vom Jagern.
Mehr als 1 Millionen verkaufte Tonträger, weit über 1.000 Konzerte, ungezählte TV-Auftritte. Die Ursprung Buam sind angesagt. Und das schon lange nicht mehr nur im österreichischen Zillertal. Über ausverkaufte Hallen freuten sich die vom ORF als „Österreichs Nummer 1 der Volksmusik“ geadelten Tiroler unter anderem in Süd-, Ost- und Norddeutschland.
„Wir bedienen nicht das Florian-Silbereisen-Klischee. Seit über 20 Jahren stehen wir für handgemachte, authentische Musik“, tönen sie. Zum Volkstümlichen gehört für die Ursprung Buam unwiderruflich Heimat, Landschaft, Jagen und Fischen. Martin und sein Bruder Andreas Brugger sind begeisterte Weidmänner. „Das Jagern hat uns schon immer begleitet. Selbst unser erster musikalischer Auftritt fand in der Dorfwirtschaft ,Jägerklause’ statt“, erinnert sich Martin Brugger.
Die Brüder entstammen einer alten Jägerfamilie. Ihr Vater war mehr als 40 Jahre lang als Berufsjäger in 2 Privatrevieren tätig. 20 Jahre im 3.000 Hektar großen Märzengrund (Zillertal) und die gleiche Zeit bei Bayrischzell am Ursprung-Pass.
„Kein Zufall“, lacht Band-Chef Martin Brugger: „Hier haben mein Bruder und ich als Kinder eine tolle Zeit in der Natur und als Begleiter unseres Vaters in dem 4.000 Hektar großen Jagdbezirk verbracht. Deshalb eben Ursprung Buam.“
Die beiden erinnern sich an schwierige Aufstiege, zentnerschwere Futterlasten auf den Rücken der Jäger, stundenlange Skitouren zu den Salzlecken und aufregende Wilderlebnisse: „Rotwild, Gams, Murmel, Reh und beide Hähne kommen hier vor. Egal, ob wir nur Anblick hatten oder Vater ein Stück erlegte – es waren unvergessliche Erlebnisse im Berg.“
Folgenschwerer Biss
Ein weiterer Grund für die jungen Brugger-Brüder später einmal Jäger zu werden, waren auch Vaters vierläufige Jagdbegleiter. Durchgehend Bayerische Gebirgsschweißhunde. Aber tragischerweise war es gerade eine „Hunde-Geschichte“, die Martin Bruggers Leben veränderte: „Ich war 4 Jahre alt. Der Nachbar hatte eine Schäferhündin mit Jungen. Das wollte ich mir näher anschauen und bückte mich über die Wurfkiste. Da biss mir die Hündin ins Gesicht.“ 23 Operationen musste der Junge über sich ergehen lassen. Das schreckliche Erlebnis hat aber nichts an Bruggers Hundeliebe geändert. Gerade in diesen Tagen liegen bei ihm auf der Terrasse 10 BGS-Welpen von seiner jungen Hündin Sissi und dem 8-jährigen Rüden Arco.
Zeitsprung
Anfang der 1990er Jahre war es soweit: Die Brugger-Brüder machten das Grüne Abitur. Der dritte Ursprung Buam, Cousin Manfred Höllworth, begeistert sich dagegen mehr für die Fischweid. Martin Brugger: „Wir haben kein eigenes Revier. Tourneen und Studioauftritte lassen uns wenig Zeit. Aber die Betreuung einer eigenen Gebirgsjagd ist unser Traum, und den werden wir uns noch erfüllen.“
Bildergalerie
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Steckbrief
Die „Ursprung Buam“ sind Martin Brugger (35, Geige, Gitarre), Andreas Brugger (33, steirische Harmonika, Gitarre) und Manfred Höllwarth (50, Harfe, Kontrabass).
Den ersten Auftritt hatte die Gruppe in der Silvesternacht 1992/93 vor einem Dutzend Zuhörer. Regionale Auftritte folgten. 1997 nahmen die „Ursprung Buam“ an der Volkstümlichen Hitparade des ORF teil und gewannen diese prompt. Das brachte ihnen auch den ersten Plattenvertrag. Die „Ursprung Buam“ machen seitdem hauptberuflich Musik.
2001 wurden die Tiroler mit dem Amadeus-Austrian Music-Award als beste Volksmusikgruppe Österreichs ausgezeichnet. 2007 folgte die erste Echo-Nominierung. Knapp 20 Alben sind bis heute erschienen. Davon erreichte eine Platin- und 14 Goldstatus.
Doch nicht alles lief glatt in der Karriere der „Ursprung Buam“: 2009 wurde der Gruppe Rassismus und Sexismus vorgeworfen. Grund hierfür waren das Lied „Achmed“, dessen Text als Herabwürdigung von Muslimen verstanden wurde, und ein Onlinespiel auf der Band-Homepage, bei dem mit einer Steinschleuder eine Kellnerin beschossen wird. Einem geforderten Auftrittsverbot in der ORF-/ZDF-/SF-Koproduktion „Wenn die Musi spielt“ kamen die Sendeanstalten
allerdings nicht nach.
allerdings nicht nach.
Mehr Information zu Konzert-Terminen und aktuellen Hits unter: www.ursprungbuam.at