In ihrer alljährlichen Rede zur Eröffnung des englischen Parlaments stellt Königin Elisabeth II. die politischen Prioritäten vor: darunter fällt neben dem Brexit auch ein Verbot von Jagdtrophäen.
Der englische Minister für internationalen Umweltschutz, Zac Goldsmith, plant ein Verbot von Jagdtrophäen in England. Über dieses geplante Verbot musste Königin Elisabeth, selbst passionierte Jägerin, in ihrer traditionellen Eröffnungsrede vor dem britischen Parlament berichten. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) warnen vor den Gefahren, die aus kurzsichtigen Verboten für den weltweiten Artenschutz entstehen.
Queen Elizabeth II, selbst von der Jagd überzeugt, musste im englischen Parlament ein Verbot der Trophäenjagd verkünden. (Quelle: https://www.flickr.com)
Zac Goldsmith, Minister der konservativen Partei unter Boris Johnson, fordert seit geraumer Zeit ein Importverbot von Jagdtrophäen für England. Betroffen wären hiervon vor allem Herkunftsländer im südlichen Afrika: „In England werden jährlich 350.000 Rehe und Hirsche erlegt. Jagd trägt damit maßgeblich zum Einkommen der dortigen Landbevölkerung bei. In der Welt von Zac Goldsmith und Boris Johnson haben die Einwohner der ehemaligen britischen Kolonien in Afrika offenbar nicht die gleichen Rechte. Ihnen wird verboten, was dem britischen Landbesitzer erlaubt ist – nämlich von der Jagd zu profitieren“, so Stephan Wunderlich, Auslandsjagdbeauftragter des DJV und CIC in Deutschland.
Erst Anfang September verwiesen 133 Wissenschaftler und praktische Artenschützer in einem offenen Brief im Science-Magazine darauf, dass Jagdverbote und damit auch Verbote zur Einfuhr von Jagdtrophäen den Kampf um die biologische Vielfalt massiv gefährden würden. Regulierte Jagd garantiere Lebensmittelsicherheit und Jobs hunderttausender Menschen, sorge für den Schutz von Lebensräumen und vor Wilderei und trüge maßgeblich zur Lösung von Konflikten mit gefährlichen Wildtieren bei. Forderungen nach Importverboten für Jagdtrophäen ignorieren bewusst die Empfehlungen der Weltnaturschutzunion (IUCN): Jagd als Form nachhaltiger Naturnutzung darf nur dann eingeschränkt werden, wenn beispielsweise durch Fototourismus für gleich- oder höherwertigen Ersatz gesorgt wird. Fototourismus ist aber in vielen Teilen der Welt in denen nachhaltig gejagt wird, nicht darstellbar.
PM/DJV