DJZ News Schweizer Metzger verärgert über schlecht geschossenes Wild

Schweizer Metzger verärgert über schlecht geschossenes Wild

Fleischer aus dem Kanton Wallis in der Schweiz bemängeln, dass ihnen vermehrt unsauber geschossenes Wild übergeben wird. Darunter würden Arbeit und Ertrag leiden. Weidmänner weisen Vorwürfe zurück.

Wer im Kanton Wallis sein Wild unsauber schießt, muss beim Metzger damit rechnen, das Stück unverarbeitet wieder mit nach Hause nehmen zu müssen. (Symbolbild: Adobe Stock – Fxquadro)

Metzger in der Schweizer Kanton Wallis lehnen immer häufiger geschossene Wildtiere ab. Darüber hat das SRF berichtet. Die Fleischer begründen ihre Entscheidung mit einer vermehrt auftretenden unsauberen Schussqualität. „Häufig haben die Tiere Bauchschüsse, dann verteilt sich der Mageninhalt im ganzen Körper.“, erklärt Willy Stocker, Präsident der Oberwalliser Metzger. Das erfordere nicht nur einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand, sondern könnte im schlimmsten Fall auch den Ertrag massiv schmälern.

Zwar bekräftigt er, dass knapp 70 Prozent der abgegebenen erlegten Kadaver immer noch eine gute Qualität hätten. Der Rest allerdings sei einfach nur kaputt. Einige Jäger würden vielleicht auch dann schießen, wenn sich das Wild nicht genau im Fadenkreuz befände, spekuliert Stocker: „Heute sind einfach zu viele Jäger unterwegs— und zu wenig Wild.“

Der Oberwalliser Jagdverein weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Einen Boykott können sie nicht nachvollziehen. Denn die meisten Weidmänner würden gut schießen. Stattdessen bezweifelt Präsident Marc Treffer, dass die Metzger die Schussqualität richtig beurteilen könnten, da sie nur einen kleinen Teil der erlegten Stücke zu sehen bekommen würden. Der Konflikt kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn in der Schweiz ist Anfang September die Hochjagd gestartet. Dabei werden Gams- und Rotwild bejagt. 

Erst vor Kurzem hat die der Verein Wildtier Schweiz Zahlen zu erlegten Wildtieren bekannt gegeben. So sind im Jagdjahr 2023 etwas weniger als 100.000 Wildtiere geschossen worden. Bei knapp 22.000 soll es sich um Raub-und bei ungefähr 76.000 um Schalenwild handeln. Darunter haben die Anteile von Rot- und Steinwild tendenziell zugenommen.

red

 

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