DJZ News Sig Sauer schließt Standort Eckernförde

Sig Sauer schließt Standort Eckernförde

Die Waffenfirma Sig Sauer in Eckernförde (Schleswig-Holstein) am 03.07.2014. Nach Berichten über angeblich illegale Waffengeschäfte hat die Staatsanwaltschaft Kiel die Firma Sig Sauer durchsuchen lassen. Unter Berufung auf interne Dokumente und Insider-Aussagen hatten NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung» berichtet, Sig Sauer habe Pistolen via USA nach Kolumbien geliefert, obwohl keine Genehmigung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vorlag. Foto: Carsten Rehder/dpa |

Der Waffenhersteller Sig Sauer schließt seinen Betrieb in Eckernförde. Das bestätigte die Firma auf Anfrage. Rund 125 Mitarbeiter werden durch die Schließung ihren Job verlieren.

Laut Sig Sauer lohne es sich finanziell nicht mehr, Sport- und Behördenwaffen herzustellen. Zudem sei die Nutzung von Sportwaffen durch den Gesetzgeber in den letzten Jahren immer mehr eigeschränkt worden. „SIG SAUER wird wegen seiner internationalen Ausrichtung, die meisten Entwicklungen stammen aus den USA, von den Ausschreibungen systematisch ausgeschlossen“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Zudem habe auch die Corona-Krise dazubeigetragen, dass der Betrieb in Eckernförde nicht aufrechterhalten werden kann.

Laut NDR werden nun Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan für die Beschäftigten aufgenommen. Seit 1951 stellt das Traditionsunternehmen Waffen in Eckernförde her. Seit dem Jahr 2000 zählt es zur L&O Holding, zu der auch die US-Schwester Sig Sauer in Newington in New Hampshire gehört.

Im April vergangenen Jahres geriet Sig Sauer wegen illegaler Waffenlieferungen nach Kolumbien in die Schlagzeilen. Drei der damaligen Manager wurden deshalb vor dem Landgericht Kiel zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt (WuH berichtete).

aml

Sig Sauer schließt seinen Standort in Eckernförde (Foto: dpa/Carsten Rehder)
Die mobile Version verlassen