Mit kalten Händen die Waffe zu bedienen, ist schwierig, mitunter sogar gefährlich. Wärmequellen sind daher ein Muss. DJZ-Ausrüstungsexperte Norbert Klups hat 5 Taschenwärmer getestet und verglichen, was die verschiedenen Bauarten so leisten.
Gute Handschuhe sind im Winter wichtig, haben aber auch Nachteile. Damit gefühlvoll den Abzug bedienen, ist nicht einfach. Auch die Bedienung von modernen Hilfsmitteln (Entfernungsmesser, Nachtsichtgerät oder Smartphone) ist mit Handschuhen schwierig. Und wenn es wirklich kalt ist, reicht die Wärmeisolierung in der Jackentasche kaum aus. Richtig warme Hände bekommt der Jäger da nicht.
Genau dafür gibt es die sogenannten Taschenwärmer, die aktiv Wärme abgeben und in der Jackentasche ein angenehm warmes Wohlfühlklima erzeugen. Sie müssen so klein sein, dass sie bequem in die Tasche passen, sollten ausreichend Wärme erzeugen und das auch noch über einen längeren Zeitraum. Um dieses Problem zu lösen, gibt es verschiedene Funktionsprinzipien. Entweder es findet eine aktive Verbrennung statt, wie bei Taschenöfen, die mit Kohlestäbchen oder Benzin betrieben werden. Oder aber man macht sich einen chemischen Prozess zu Nutze, wie bei Wärmepads, die mit Aktivkohle oder über Erstarrungswärme arbeiten. Letzte Möglichkeit ist der Betrieb eines Heizelements über Elektrik.
Wir haben diese 5 Wirkprinzipien ausprobiert und ihre Vor- und Nachteile miteinander verglichen. Welche Bauart ist die beste? Wichtig bei einem Handwärmer ist die bequeme Handhabung, eine ausreichend hohe Temperatur, lange Laufzeit, geringe Betriebskosten sowie keine störende Geruchsentwicklung. Welches Funktionsprinzip hier die Nase vorn hat, haben wir mit Messungen und im Revierbetrieb getestet.
Egal ob Hoch- oder Niederwildjagd: Bei kalten Temperaturen ist dicke Kleidung Pflicht! (Foto: Karl-Heinz Volkmar)
Handhabung
Mit Abstand den größten Komfort bietet der elektrische Handwärmer. Nach dem Einschalten dauert es eine gute Minute bis die Heizelemente Wärme abgeben. Wird keine Wärme mehr benötigt, lässt sich das Gerät einfach wieder ausschalten. Außerdem stehen 2 Heizstufen zur Verfügung.
Die Wärmepads sowie die regenerierbaren Handwärmer sind zwar ebenso leicht zum Laufen zu bringen, lassen sich aber nicht wieder deaktivieren. Bei den Wärmepads dauert es etwa 3 Minuten, bis sich das Beutelchen erwärmt. Der Latentwärmespeicher liefert bereits nach 20 Sekunden Wärme. Regulieren lässt sich die Wärmeabgabe nicht. Bei den regenerierbaren Handwärmern ist dazu eine gewisse Sorgfalt beim Transport notwendig. Zu hart anfassen darf man die Dinger nicht, sonst starten sie schon einmal ungewollt.
Bei den brennstoffbetriebenen Taschenöfen ist mehr Arbeit nötig, bevor sie Wärme abgeben. Der Aufwand ist bei beiden Modellen in etwa gleich. Kohlestäbe einlegen bzw. Benzin einfüllen und dann anstecken. Der Benzinofen brennt etwas schneller an. Bei den Kohlestäben ist pusten nötig, bevor die Dinger gut brennen. An einem Ende sollte schon ein guter Zentimeter Glut sein, bevor der Jäger den Stab in den Ofen legt und zuklappt, sonst geht er gern wieder aus.
Die Wärmeregulierung ist bei den Kohlestäben nur möglich, indem man ein Ende oder beide Enden ansteckt. Brennen beide Enden, wird der Ofen deutlich heißer, aber natürlich halbiert sich auch die Brenndauer. Wird der Kohleofen nur kurze Zeit benötigt, kann man auch ein Kohlestäbchen halbieren. Beim Benzinofen ist eine Regulierung der Wärmeabgabe nicht möglich. Das Benzin verbrennt rückstandsfrei. Beim Kohleofen bleibt am Ende Asche übrig, die entfernt werden muss, bevor ein neuer Brennstab eingelegt wird. Eignet sich übrigens vorzüglich zum Prüfen der Windrichtung.
Wer stinkt am schlimmsten?
Der elektrische Handwärmer sowie die beiden chemischen Verfahren mit Aktivkohle und Salzkristallen sind völlig geruchslos. Unser Latentwärmespeicher von Relags roch aber etwas nach Essig, vielmehr man hatte den Geruch sehr intensiv an den Händen. Könnte eine Ausdünstung der Kunststoffummantelung sein.
Offener Drückjagdbock: Da ist der Jäger im Vorteil, der gute Handwärmer in der Tasche hat (Foto: Karl-Heinz Volkmar)
Bei Kohle und Benzin sieht das anders aus. Der Kohleofen entwickelt einen deutlichen Verbrennungsgeruch. Beim Benzinbrenner ist es stark davon abhängig, welches Benzin verwendet wird. Mit hochwertigem reinen Feuerzeugbenzin, wir haben Zippo verwendet, ist der Benzingeruch deutlich geringer, als wenn der Ofen mit einem Billigbenzin gefüllt wird. Etwas nach Benzin riecht es aber immer.
Betriebskosten
Die Wärmepads sind die teuerste Möglichkeit, warme Hände zu bekommen. 80 Cent kostet ein Pad, und nach Gebrauch wandert es in den Müll. Beim elektrischen Handwärmer und beim Latentwärmespeicher entstehen geringe Stromkosten, die aber vernachlässigbar sind. Lädt man den elektrischen Handwärmer im Auto am USB-Anschluss auf, fallen sogar die weg.
Feuerzeugbenzin ist recht preiswert. Die 125 Milliliter-Dose von dem von uns verwendeten Zippo kostet 1,80 Euro und reicht aus, um den Ofen 8 bis 10 Mal zu füllen. Eine Ladung kostet also etwa 20 Cent. Kohlebrennstäbe sind je nach Qualität für 3,50 Euro bis 8,50 Euro für 12 Stück zu haben. Dabei sollten Jäger nicht an der Qualität sparen. Im Test hat sich gezeigt, dass die teureren Stäbe deutlich länger brennen und nicht so schnell ausgehen. Wir haben Brennstäbe von Herbertz verwendet, die je nach Anbieter zwischen 4,50 Euro sowie 5,50 Euro im 12er Pack kosten. Ein Stäbchen kostet damit etwa 40 bis 45 Cent. Der Kohletaschenwärmer hat damit die höchsten Betriebskosten, zumal die Brenndauer deutlich kürzer ist als beim Benzinofen.
Temperatur und Laufzeit
Diese beiden Kriterien haben wir zusammen gemessen, denn wichtig ist nicht nur, wie heiß der Taschenofen maximal wird, sondern auch wie die Temperatur gehalten wird und wie lange der Taschenwärmer eine brauchbare Wärme abgibt.
Um das zu testen, haben wir den Ofen gestartet und in die Außentasche einer Winterjacke gesteckt. Die Außentemperatur lag bei etwa 4 Grad. Die Temperatur in der Jackentasche wurde im Abstand von 30 Minuten mit einem Digitalthermometer gemessen, das über eine kleine Messsonde verfügt, die in der Tasche verblieb. Dadurch war es nicht nötig, die Tasche zu öffnen, was die Wärmekurve beeinflusst hätte.
Reineke hat mit seinem Pelz gut Lachen. Wir hingegen sind deutlich kälteempfindlicher (Fotos: Wolfgang Radenbach)
Die Temperaturkurve der Taschenwärmer sowie die Zeit der Wärmeabgabe ist der Tabelle zu entnehmen. Ebenso die Zeit, die die 5 Modelle brauchen, um sich zu erwärmen. Ohne Taschenöfen schaffte es die Winterjacke, eine Innentemperatur von etwa 10 Grad zu halten. Der Test wurde abgebrochen, wenn es in der Jackentasche kälter als 12 Grad wurde. Natürlich dauert es seine Zeit, bis die Wärme in der Tasche abnimmt, auch wenn die Taschenwärmer keine Leistung mehr bringen. In der Praxis kommt es aber darauf an, ab wann die Hände wieder kalt werden. Der Test ist etwas ungenau, da bei Gebrauch die eigene Hand in der Tasche ist, was die Temperatur etwas erhöhen dürfte.
Das Testergebnis
Für warme Hände sorgen alle getesteten Taschenwärmer. Der Benzinofen ist ein wahrer Dauerbrenner, und wer die Nacht über durchsitzt, wird dazu greifen. Einmal befüllen, und es bleibt viele Stunden angenehm warm. Damit lässt sich auch ein Ansitzsack beheizen. Die Wärmeabgabe reicht völlig aus. Dafür muss der Jäger aber Benzingeruch in Kauf nehmen.
Die größte Hitze lässt sich mit dem Aktivkohlebrenner erzielen. Zündet man beide Seiten des Kohlestäbchens an, wird es richtig heiß. Wir haben maximal 65 Grad gemessen. Damit lässt sich sogar die zugefrorene Frontscheibe am Auto auftauen, wenn man das Ding nach dem Ansitz unter die Windschutzscheibe legt. Die Brenndauer von 5 Stunden reicht für den normalen Ansitz und für Drückjagden aus. Wer länger sitzt, muss „nachladen“. Der Kohleofen hat allerdings die größte Geruchsentwicklung. Jagdkleidung riecht auch noch Tage später danach.
Der elektrische Handwärmer gibt zwar nicht so viel Wärme ab, ist durch seine geringe Größe aber trotzdem angenehm warm, wenn man ihn in der Jackentasche mit der Hand umschließt. Damit es wirklich warm wird, ist Stufe 2 notwendig, und damit ist nach 3 Stunden der Akku leer. In der 1. Stufe läuft der Handwärmer fast 5 Stunden. Reicht für Drückjagden oder kürzere Ansitze. Natürlich kann ein zusätzlicher Energiespeicher in Form einer Powerbank angeschlossen werden. Besser ist aber der Kauf eines 2. Elektrohandwärmers.
Der Aktivkohlewärmer ist sehr bequem in der Handhabung, gibt ausreichend Wärme ab und ist geruchlos. Mit 5 Stunden Laufzeit ist er dem Elektrowärmer deutlich überlegen. Reicht für die Drückjagd und normale Ansitze. Dort ist es zudem kein Problem, einfach das nächste Wärmepad zu öffnen, um weitere 5 Stunden warme Hände zu haben.
Versuchsaufbau: Bei geschlossener Jackentasche wurde die Temperatur über Stunden gemessen (Fotos: Norbert Klups)
Der Latentwärmespeicher enttäuschte etwas. Das Funktionsprinzip ist bequem, die Energieausbeute dafür nicht sonderlich hoch. Am Anfang wird das Kissen schnell heiß, dann sinkt die Temperatur jedoch deutlich, und nach etwa 1,5 Stunden ist Schluss. Das reicht nur für einen kurzen Ansitz oder den Weihnachtsmarktbummel. Außerdem ist das „Aufladen“ im kochenden Wasserbad ziemlich umständlich.
Wer ist Testsieger?
Der Benzinofen hat ganz klar die Nase vorn. Er ist ein wahrer Dauerbrenner, gibt mehr als genug Wärme ab und hat geringe Betriebskosten. Hinzu kommt, dass er weniger Geruch erzeugt als der Kohleofen. Bei der Anschaffung sollte allerdings nicht unbedingt zum billigsten Modell gegriffen werden.
Die hochwertigen Modelle von Peacock oder Zippo sind sehr gut verarbeitet und haben hochwertige Brennerköpfe. Der Brennerkopf unterliegt dem Verschleiß und muss nach längerem Gebrauch gewechselt werden. Bei einem Markengerät hält der Kopf länger, und es gibt problemlos Ersatz.
Als Ergänzung zum Benzinofen ist ein Elektrowärmer eine feine Sache. Bei kürzeren Ansitzen steht Wärme „auf Knopfdruck“ zur Verfügung, und wenn der Handy-Akku mal leer ist, kann schnell nachgetankt werden.
Wer nur gelegentlich einen Handwärmer benötigt und ohne Aufwand schnelle Wärme haben möchte, ist mit den Aktivkohlewärmern bestens bedient. Aufreißen, etwas schütteln, und nach 3 Minuten wird es bereits angenehm warm. Dafür ist das die teuerste Lösung, um warme Hände in langen, kalten Winternächten zu bekommen.
Die getesteten Taschenwärmer:
Benzinofen
Bester im Testfeld: Keiner heizte länger ein als der Benzinofen. Qualitätsbrenner sind ab 30 Euro zu haben
Mit Benzin betriebene Taschenöfen arbeiten flammenlos durch katalytische Verbrennung über einen Katalysator. Das Benzin kommt in einen mit Watte ausgefüllten Tank, aus dem es dann langsam verdampft. Durch die Erhitzung des Taschenofens wird das Benzin erhitzt und verdampft dann schneller. Die Benzindämpfe werden an einem mit einem feinmaschigen Netz, meist aus Platin- oder Titanwolle, ausgestatteten Brennerkopf verbrannt und entwickeln dabei die über das Metallgehäuse weitergeleitete Hitze.
Die Temperatur ist abhängig von der Sauerstoffzufuhr und der Außentemperatur. Die Metallgehäuse können sehr heiß werden. Deshalb kommt der Taschenofen auch in ein Stoffsäckchen. Soll der Ofen abgeschaltet werden, geht das nur über eine Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr (z.B. den Ofen in einen Plastikbeutel stecken). Es wird normales Feuerzeugbenzin verwendet, welches überall günstig zu bekommen ist. Die Energiedichte von Benzin ist sehr hoch, wodurch eine gute Heizleistung und lange Brenndauer erzielt wird. Da das Benzin verdampft, muss der Ofen direkt vor Inbetriebnahme gefüllt werden.
Bei vielen Modellen wird ein Messbecher mitgeliefert, um den Tank optimal zu befüllen. Benzin-Taschenöfen werden von vielen Herstellern angeboten. Die Preise schwanken zwischen 6,95 Euro aus dem Baumarkt bis zu über 30 Euro, etwa für ein Modell von Zippo. Wir haben uns für einen Taschenofen von Peacock entschieden, der zwar mit 30 Euro für die große Ausführung am oberen Ende der Preisskala liegt, aber gut verarbeitet ist und mit seinem polierten Edelstahlgehäuse einen hochwertigen Eindruck macht. Ein Messbecher zum genauen Befüllen gehört zum Lieferumfang.
Taschenofen für Kohlestäbchen
Der Ofen ist günstig, die Kohlestäbchen eher nicht. Diese Öfen werden sehr heiß, stinken aber auch gewaltig
Diese Taschenöfen sehen aus wie ein Brillenetui und lassen sich auch so aufklappen. Ein Strang gepresste Kohle oder Holzkohle wird in den mit Glasfaser ausgekleideten Brennraum gelegt und von 1 oder 2 Seiten angezündet. Früher wurde Asbest für den Brennraum verwendet. Wer noch so ein altes Teil hat, sollte es besser in Pension schicken. Die Hitzeentwicklung ist auch hier stark von der Sauerstoffzufuhr abhängig. Zündet man beide Seiten des Brennstabes an, kann es sehr heiß werden.
Auch der Kohleofen kommt in einem Stoffbeutel. Der soll einmal verhindern, dass zu viel Sauerstoff an die Kohle kommt und diese gleichmäßig abbrennt und ist außerdem ein Schutz gegen das unbeabsichtigte Öffnen des Ofens. Ein glühender Kohlestab in der Jackentasche kann ziemlich unangenehm werden. Die Hitze kann nur beim Starten reguliert werden, indem man den Kohlestab ein- oder beidseitig anzündet. Die Energiedichte von Kohle ist ebenfalls sehr hoch, reicht aber nicht an Benzin heran. Die Kohlestäbchen sind im Fachhandel erhältlich, aber bei Weitem nicht so preiswert wie Feuerzeugbenzin. Dafür sind die Kohle-Taschenöfen selbst sehr günstig. 5 bis 8 Euro reichen hier aus. Unser Modell von Relags hat 5,95 Euro gekostet.
Regenerierbare Handwärmer
Bequem und günstig: der Latentwärmespeicher. Allerdings hielt er die Wärme im Test lediglich 1,5 Stunden
Diese Handwärmer werden auch Latentwärmespeicher genannt, weil hier verborgene, thermische Energie freigesetzt wird (vom lateinischen latere‚ verborgen sein). Das dabei am häufigsten genutzte Prinzip ist die Ausnutzung des Phasenübergangs fest-flüssig und umgekehrt, also Erstarren-Schmelzen. Meist werden dazu spezielle Salze, etwa Natriumacetat, als Speichermedium geschmolzen, die dabei sehr viel Wärmeenergie aufnehmen. Wenn das Salz unter Hitze schmilzt, werden alle Kristalle gelöst. Beim Abkühlen kristallisieren die Salze aber nicht wieder selbsttätig, sondern bilden eine unterkühlte Schmelze. Die Schmelze wird in einen stabilen Kunststoffbeutel gefüllt. Durch einen mechanischen Auslösereiz über einen im Beutel befindlichen „Knackfrosch“ wird die Kristallisation gezielt aktiviert, die Wärmeabgabe beginnt. Zum Aufladen muss das Kristallgitter wieder aufgelöst werden. Das geht ganz einfach, indem das Wärmekissen etwa 15 Minuten in kochendem Wasser reaktiviert wird. Das geht mehrere 100 Mal. Diese Handwärmer sind bequem und günstig. Unsere Testmodell „Magic Head“ von Relags kostet 5,95 Euro das Paar.
Elektrischer Handwärmer
Praktisch sind elektrische Handwärmer. Sie riechen nicht und können mitunter sogar leere Handyakkus laden
Bei dieser wohl modernsten Form des Handwärmers speichert ein Akku elektrische Energie und gibt diese dann über Heizelemente in Form von Wärme wieder ab. Der Vorteil ist die einfache Handhabung und der emissionsfreie Betrieb. Der Handwärmer kann über einen Schalter ein- und ausgeschaltet werden. Meist sind auch verschiedene Heizstufen wählbar.
Geladen werden Akku-Taschenwärmer in der Regel über einen USB-Anschluss oder über ein USB-Netzteil. Oft finden sich noch Zusatzfunktionen, wie eine Taschenlampe, oder die gespeicherte Energie kann auch wieder an andere Geräte weitergegeben werden, um diese unterwegs aufzuladen. Dafür sind solche Handwärmer ziemlich teuer. Los geht es bei etwa 25 Euro. Die hochpreisigen Modelle mit Zusatzfunktionen kosten sogar leicht an die 100 Euro. Unser Testmodell vom dänischen Hersteller Nordic Heat liegt bei 60 Euro und lässt sich auch als Power Bank verwenden. Ein iPhone 7 ließ sich damit 3 Mal voll aufladen. Der Akku hat eine Kapazität von 5000 mAh. Geladen wird er über ein USB-Kabel oder mit dem beiliegenden Netzgerät. Es sind 2 Heizstufen wählbar.
Wärmepads
Wärmespeicher mit begrenzter Haltbarkeit: Aktivkohlewärmer sind allerdings sehr praktisch
Wärmepads sind sogenannte Aktivkohlewärmer. Es gibt sie schon seit den 1950er Jahren. Wegwerfwärmer in der heutigen Form gibt es seit 1978. Die meisten Wärmepads bestehen aus einer Mischung von Eisenpulver, Salz, Aktivkohle, Wasser und Vermiculit. Vermiculit ist ein Mineral aus der Gruppe der Silikate. Es gehört zu den Tonmineralen und verleiht durch seine Ionenaustauschfähigkeit dem Wärmepad seine entscheidende Wirkung während des Oxidationsprozesses. Die Außenhülle des Wärmepads besteht aus einem weiches Vlies, das den Eintritt von Sauerstoff ermöglicht, jedoch das Granulat drinnen hält. Die Vliesbeutel werden luftdicht verpackt und aktivieren sich selbstständig, wenn sie aus der Verpackung genommen und mit Sauerstoff in Verbindung kommen. Die einsetzende chemische Oxidation setzt Wärme frei. In der Handhabung sind diese Taschenwärmer sehr einfach, dafür ermöglichen sie nur den einmaligen Gebrauch. Auch hier tummeln sich viele Anbieter auf dem Markt. Unsere Testwärmer stammen von Grabber und kosten 1,60 Euro das Paar. Wärmepads haben eine beschränkte Haltbarkeitsdauer, auch in der luftdichten Verpackung. Das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum sollte der Weidmann also ernst nehmen. Sich einen Vorrat für mehrere Jahre anzuschaffen, ist nicht zu empfehlen.