DJZ News Tierschutz-Skandal in Mitterskirchen: Verein erstattet Strafanzeige

Tierschutz-Skandal in Mitterskirchen: Verein erstattet Strafanzeige

Nicht nur Rehkitze sind in Gefahr, sondern auch ausgewachsene Stücke können bei der Wiesenmahd in die Mähwerke geraten. In Bayern soll ein Landwirt offenbar gleich drei ausgewachsene Rehe verstümmelt bzw. getötet und liegen gelassen haben.

(Quelle: Verein Wildes Bayern)

Der Verein Wildes Bayern hat Strafanzeige gegen ihn erstattet. Wie der Verein mitteilte, habe der Landwirt am 29. April bei der Wiesenmahd in der niederbayerischen Gemeinde Mitterskirchen im Landkreis Rottal-Inn drei erwachsene Rehe schwer verstümmelt. Mindestens zwei davon seien sofort tot gewesen. Bei einem Rehbock habe die Maschine alle vier Beine abgetrennt. Das Stück habe danach wahrscheinlich noch eine Weile gelebt.

Da die Rehe in größeren Abständen voneinander gelegen hätten, wäre dem Verein zufolge zu erwarten gewesen, dass der Fahrer spätestens nach dem ersten Vorfall anhält und die Wiese nach weiteren Tieren absucht, um sie zu verscheuchen. Der Landwirt sei vermutlich in hohem Tempo mit einem Mähwerk und zwei Auslegern unterwegs gewesen, was eine Mahdbreite von rund zehn Metern ergebe.

Abends soll seine Ehefrau den Jagdpächter informiert haben mit dem Hinweis, er solle die Kadaver aus der Wiese holen, damit ihre Viecher nicht krank würden.

Die Positionen der Kadaver in der Wiese seien mit Pflöcken markiert gewesen, als der Jagdpächter sie am nächsten Morgen entdeckt habe.

Der Verein Wildes Bayern, der am 30. April von den Vorgängen erfahren hat, hat die Rehkadaver zur Untersuchung an ein pathologisches Institut gebracht. Zudem habe er Strafanzeige gegen den Landwirt wegen des Verdachts auf Tierschutzvergehen gestellt. Vorsitzende Dr. Christine Miller zeigte sich schockiert und fassungslos von den Vorgängen. „Es gibt so viele Regionen, wo Landwirte gut mit Jägern und Tierfreunden zusammenarbeiten, um Rehe vor der Mahd zu retten. Ein derartig gefühlloses und rohes Handeln ist nicht nur furchtbar für die Tiere, sondern bringt alle anständigen Landwirte in Misskredit.“

PM/fh

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