MSVC_ARCHIV Kaliber-Info: 9,3×66 Sako

Kaliber-Info: 9,3×66 Sako


Sako wartete 2003 mit einer neuen Hochwildpatrone im Kaliber 9,3×66 auf. Gleich vier Laborierungen gibt es von der 9,3×66 Sako, die alle jagdlichen Aspekte abdecken.

Die neue 9,3×66 Sako ist ein potentes Hochwildkaliber für starkes Wild. Es eignet sich selbst für afrikanische Dickhäuter wie Büffel oder Elefant, wenn es in den entsprechenden Ländern erlaubt ist. Sicherlich will man mit dem neuen Kaliber einen sehr weiten Einsatzbereich abdecken. Das zeigen schon die vier erhältlichen Laborierungen auf. Man hat ein Kaliber geschaffen, das rund um den Globus eingesetzt werden kann.

Schon die Hülsenlänge von 66 Millimeter zeigt, dass die 9,3×66 Sako kürzer ist als die .375 H&H Mag. (Hülsenlänge 72,39 Millimeter). Mit einer maximalen Gesamtpatronenlänge von 85 Millimetern (.375 H&H Mag. 91,44 Millimeter), kann man die neue Patrone gerade noch in Standardsystemen unterbringen. Ein längeres Magnumsystem ist nicht nötig. Da die Hülse der 9,3×66 Sako gegenüber der .375 H&H Mag. etwas schwächer ist, bringt man in vielen Magazinen eine Patrone mehr hinein.

Gegenüber Gürtelpatronen wird der Verschlussabstand über die Schulter bestimmt und nicht über den oft ungenau gefertigten Gürtel. Es ergibt sich eine bessere Zentrierung im Patronenlager, was für die Präzision von Vorteil ist. Wirkungsmäßig gibt es zwischen 9,3 und 9,5 Millimeter-Geschossen gewiss praktisch keinen Unterschied. Sako entschied sich für das mitteleuropäische 9,3 Millimeter Kaliber und will mit einer eigenen Patrone das Kaliber 9,3×62 aufwerten. Einerseits hinsichtlich vergrößerter Einsatzweite, andererseits hinsichtlich des Wildspektrums.

Dass es mit der 9,3×64 bereits eine solche Patrone gibt, störte Sako offensichtlich nicht. Die 9,3×64 leidet lediglich unter Laborierungsmangel (derzeit zwei RWS-Patrone mit 19,0 Gramm TUG und 14,6 g DK).

Die 9,3×64 steht der 9,3×66 keinesfalls nach. Meine Handlaborierungen der 9,3×64 mit denselben Geschossen wie sie Sako in der 9,3×66 verwendet, übertreffen die Fabrikpatronen von Sako in der Leistung oder liegen mit ihr etwa gleich.

Sako bietet die 9,3×66 in vier Laborierungen an. Das Nosler Ballistic Tip-Geschoss nennt sich Arrowhead und wiegt 16,2 Gramm (250 Grains): ein Geschoss mit sehr gutem Formwert, dank spitzer Polycarbonatspitze und Boattail. Es eignet sich für weite Schüsse in mehr offenem Gelände. Es ist für Schwarz- und Rotwild sowie für viele afrikanische Antilopen ideal. Auch auf Elch lässt es sich bestens einsetzen, vor allem bei Jagden in offenem Gelände. Das Geschoss pilzt perfekt auf und penetriert ausreichend. Restgewichte von 50 bis 60 Prozent sind realistisch.

Die weiteren Laborierungen werden mit 286 Grains (18,5 Gramm) schweren Geschossen ausgestattet. Das Powerhead ist ein homogenes Barnes-X-Geschoss mit Hohlspitze. Es ist aus Vollkupfer, pilzt sehr gut auf und bildet Fahnen. Das Restgewicht liegt in der Regel bei über 90 Prozent. Das Geschoss hat einen hohen Formwert, was in gestreckter Flugbahn und geringer Windabdrift resultiert. Es zeigt auf starkes Wild eine sehr gute Wirkung mit hoher Augenblickswirkung. Da es tief penetriert, ist es für schwierige Schüsse sowie für sehr starkes Wild geeignet.

Das hauseigene Hammerhead ist ein einfaches aber sehr präzises Verbund-Teilmantelgeschoss mit Rundkopf. Es ist eher ein Kurzstrecken-Geschoss und maximal auf mittlere Entfernungen bis 200 Meter einsetzbar. Es pilzt schnell auf und vergrößert seinen Querschnitt etwa auf doppelte Kaliberstärke. Dank der schnellen Deformation ergibt sich eine gute Augenblickswirkung. Das Geschoss ist ideal für Jagden im Wald oder Busch. Der Bleikern soll mit dem Tombak-Mantel „verbunden“ sein. Ein Restgewicht von 80 Prozent und mehr ist zu erwarten und gibt tiefe Penetration. Ein Geschoss mit sehr guter Wirkung auf starkes Wild.

Schließlich bietet man noch eine Laborierung mit Ramhead-Geschoss an. Dahinter verbirgt sich ein homogenes Barnes Solid. Es besteht aus einer Messinglegierung. Der vordere Geschossteil ist etwas unterkalibrig, so dass das Geschoss im Lauf vom hinteren Teil geführt wird. Das Solid mit Rundkopf verformt sich praktisch nicht und ist auf tiefe Penetration hin ausgelegt. Man verwendet es bei der Jagd auf Dickhäuter ( Elefant, Büffel und Nilpferd).

Sicherlich wird mit der 9,3×66 Sako der Einsatzbereich der 9,3×62 erheblich erweitert. Schließlich kann man die 9,3×66 Sako getrost bis 250 Meter einsetzen. Die Laborierungen decken fast alle Jagden und Wildarten der Erde ab.

Konkurrenz hat die 9,3×66 Sako mit der 9,3×64 sowie den Großwildkalibern .375 Holland&Holland Magnum, .375 Remington Ultra Magnum und .378 Weatherby Magnum. Die letzten drei haben den Vorteil, dass sie in Afrika uneingeschränkt auf Dickhäuter zugelassen sind.

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