Steht die Weidehaltung von Nutztieren in Deutschland vor dem Aus? Der Deutscher Bauernverband (DBV) warnt vor einer ungebremsten Wolfsentwicklung, dramatischen Schäden und sagt letzten Endes ja!
Anlass sind die neuesten Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW). Diese reflektieren, dass im Jahr 2019 bei 887 Wolfsübergriffen 2.894 Nutztiere verwundet oder getötet wurden.
„Die Zahl der bei Wolfsangriffen getöteten und verletzten Weidetiere nimmt weiter dramatisch und exponentiell zu, 2019 erneut um 40 Prozent“, interpretiert Bernhard Krüsken, Generalsekretär des DBV, die veröffentlichten Zahlen. Er hält es für nicht akzeptabel, dass die vorhersehbare Entwicklung von Seiten des Naturschutzes mit Achselzucken hingenommen werde. „Die Taktik des Verharmlosens und Verniedlichens der massiven Schäden ist unverantwortlich. Wir müssen jetzt endlich den Einstieg in die ernsthafte Bestandsregulierung beim Wolf finden“, so Krüsken.
Die Angriffe auf Weidetiere nehmen weiter exponentiell zu (Foto: Pixabay)
Anders als von Seiten des Naturschutzes behauptet, wachse nicht nur der Wolfsbestand in Deutschland exponentiell, sondern auch die Zahl der Wolfsrisse. Bund und Länder dürften nicht zulassen, dass die Probleme durch Untätigkeit nicht mehr beherrschbar würden. Letztlich würde die Weidehaltung von Nutztieren in Deutschland in Frage gestellt werden.
Ein besonderer Affront sei es, dass der DBBW-Schadensbericht versuche, die Verantwortung für Wolfsrisse allein den Weidetierhaltern zuzuschieben, indem deren Schutzbemühungen als unzulänglich beschrieben würden. „Hier werden Ursache und Wirkung verdreht. In der Praxis sehen wir einen Wettlauf zwischen Wölfen und Schutzmaßnahmen“, so Krüsken. Auch vom Naturschutz als „wolfssicher“ eingestufte Einzäunungen würden regelmäßig überwunden.
fh