Verwirrspiel um totes Pferd: Wolf hat nur ein bisschen zugebissen.
(Adobe Stock – Annabell Gsödl)
In den Abendstunden des 13. Aprils kam in Lind-Plittersdorf (Kreis Ahrweiler) ein Quarterhorse zu Tode. Dramatische Szenen spielten sich ab, da noch ein weiteres Pferd und mehrere Ziegen in der Koppel waren. Das Pferd starb in den Armen des Besitzers, der sofort aus seinem Haus herbeigeeilt war, als er den Lärm der Pferde gehört hatte. Seine Ehefrau brach zusammen, berichtet die Rhein-Zeitung. Die ganze Familie ist weiterhin traumatisiert und sorgt sich um die kleine Tochter, die nicht mehr unbeaufsichtigt auf die Terrasse oder in den Garten darf.
In den Wochen darauf wird die Familie belächelt, da ein Wolf nach allgemeiner Ansicht nicht an ein ausgewachsenes Pferd gehe, schreibt die Rhein-Zeitung. Doch am 11. Mai kommt der Wolf zurück. Das Ehepaar sieht ihn im Schein einer Taschenlampe.
Jetzt liegt das Ergebnis der DNA-Untersuchung vor. Die zahlreichen Bissspuren am Körper des ausgewachsenen Pferdes stammen eindeutig von einem Wolf. Doch die Kreisverwaltung wiegelt in einer Presseerklärung vom 23. Mai ab. „Bisse sind nicht die Todesursache“ schreibt sie und zitiert damit das offizielle „Koordinationszentrum für Luchs und Wolf“ (KLUWO). Sie seien geringfügig und oberflächlich gewesen. Das Pferd sei aufgrund eines Sturzes gestorben, heißt die Entwarnung.
Allerdings räumt man ein: „Aufgrund des direkten Nachweises von Wolfs-DNA an dem verunglückten Tier ist eine Beteiligung eines Wolfs an dem Koppelausbruch nicht sicher auszuschließen.“ Im Übrigen verweist man auf die Homepage des KLUWO, wo aber keine weiteren Einzelheiten zu finden sind. Offenbar wollen KLUWO und Verwaltung auch nicht ausschließen, dass das Pferd von sich aus und ohne Anlass aus seiner Koppel ausgebrochen ist und ein danach zufällig vorbeikommender Wolf an dem Tier ein bisschen rumgeknabbert hat.
rdb