Woher stammt die Redewendung „jemanden abblitzen lassen”?
Zündkrautspender aus Messing mit einer Ladung Zündkraut (Foto: MWikipedia/FyodorWO)
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Handfeuerwaffen Vorderlader. An deren rechter Seite befand sich die Zündpfanne. Auf sie wurde feines Pulver, das Zündkraut, gestreut.
Zog der Weidmann den Abzug, schlug der in den Hahn eingespannte Feuerstein gegen den Feuerstahl. Zugleich öffnete sich der Deckel der Zündpfanne: Der Zündfunke entstand, gelangte durch ein Loch ins Innere des Gewehrlaufes und entzündete die Treibladung. War das Pulver auf der Zündpfanne nicht trocken genug, fiel der Zündvorgang „ins Wasser“. Der zündende Funke fehlte. Der Schuss war abgeblitzt. Mit dem Zeitwort abblitzen bezeichnete man die Fehlzündung.
Fehlt also der zündende Funke, wird man sein Gegenüber nicht für den eigenen Einfall gewinnen können. Der Andere lässt den Ideengeber abblitzen. Das Gegenteil wird der Fall sein, wenn die Idee zündet. Gegenwärtig bedeutet die sprichwörtliche Redensart jemanden ohne große Erklärung abweisen.
rr