MSVC_ARCHIV Blattjagd: Schlüsselerlebnis

Blattjagd: Schlüsselerlebnis


Ein Schlüsselerlebnis gab“s für mich als Neunjährigen bei einem Blattzeit-Ansitz mit meinem Vater, der den damaligen Chef der Landesforst-Verwaltung von Rheinland-Pfalz, Dr. Karl Heuell, führte. Den halben Abend war auf der großen, von Wald eingefaßten Wiese, trotz Hochbrunft und schwülem Wetter kein Reh zu sehen. Der Aufforderung des Gastes, es doch mit dem Blatten zu versuchen, kam Vater nach und blattete eher zurückhaltend. Nichts tat sich.

Darauf erbat sich der Gast das Instrument und blies hinein, als gelte es, einem Jagdhorn Töne zu entlocken. Fiep-Laut, Angstgeschrei, sich total überschlagende Töne in tremolierender Lautstärke entfuhren dem Instrument. Das Unfaßbare geschah. Es sprangen fast gleichzeitig fünf Rehböcke in die Wiese, wovon zwei der Gast und nach Aufforderung einen mein Vater erlegte.

Über dieses Erlebnis muß ich noch heute schmunzeln. Eins ist mir dabei klar geworden: Wenn die Situation stimmt, springt der Bock ganztägig, offensichtlich auch tatsächlich auf die berühmte „quietschende Bremse“.

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