Jagdpraxis Auf Jagd Blattjagd: Tarnen – Locken – Zielen

Blattjagd: Tarnen – Locken – Zielen

Das richtige Zubehör macht die Blattjagd erst erfolgreich. Und dazu gehören die perfekte Tarnkleidung zum Tarnen, die besten Lockinstrumente und die praktischsten Zielhilfen.

Tarnen

Tarnkleidung ja, Tarnkleidung nein – ein Streit in Jägerkreisen. Offiziell ist man dagegen, und doch ist es auch hier wie bei einer großen amerikanischen Klops-Braterei: „Keiner geht hin, aber alle wissen, wie es schmeckt.”

In den Vereinigten Staaten füllen Anbieter von Tarnbekleidung ganze Messehallen. In Detuschland sind aber die meisten Jäger von ihrem geliebten Lodengrün nicht abzubringen. Drei Monate hat die DJZ Kleidungsstücke mit verschiedenen Tarnmustern im Revier erprobt. Die Ergebnisse überzeugt, waren zum Teil aber auch verblüffend.

Bei der Tarnbekleidung baut man auf die unterschiedliche „Farb-Wahrnehmung” zwischen dem menschlichen und tierischen Auge.

Der Mensch kann von violett (=kurzwellig) über blau, grün, gelb und rot (=langwellig) alle Farbschattierungen gut erkennen und unterscheiden; das Schalenwild (auch Hunde und Katzenartige) sieht nur zweifarbig. Der für sie am schlechtesten wahrnehmbare Bereich ist der Übergang von grün über gelb zu braun. Rot nehmen sie nur in einer Schattierung (hell/dunkel) wahr.

Aus diesem Grund ist es schwierig, die Wirkung von Tarnbekleidung auf das tierische Auge in Bildern verständlich zu machen. Ein Fotoapparat arbeitet eben eher wie das menschliche Auge. Einige Tarnmuster haben wir im Revier beim Ansitzen auf dem Sitzstock und bei der Pirsch ausprobiert.

Grundregel: Die Farbzusammenstellung sollte sich in die Umgebung einfügen. Das ist bei der großen Auswahl von Mustern kein Problem. Dabei soll die menschliche Silhouette aufgelöst werden.

Für alle Hinter-/Untergründe gibt es etwas Passendes. Ausgeben kann der Jäger von 50 Mark (bei gebrauchter Militärbekleidung, Jacke und Hose zusammen) bis zu deftigen 1098 Mark (Jacke und Hose) für die Ausführung der schwedischen Firma Fjällräven.

Lock-Instrumente

Mit Duftstoffen und akustischen Mitteln versucht der Jäger, heimliches Wild anzulocken und an bestimmte Plätze zu binden. Was heute auf dem Markt angeboten wird, ist zweckmäßig und läßt sich gut und einfach einsetzen.

Jeder Jäger schwört auf „sein” Instrument, aber leider beherrschen heute nur noch wenige die hohe Kunst des Blattens. Irgendein Lockinstrument hat er irgendwann einmal gekauft, und dann wird wild drauflos geblattet. Nur zu oft ist das Revier in kürzester Zeit „leergequietscht”, und dann wundert sich der „Blatter”, daß die Böcke in diesem Jahr wieder mal nicht springen.

Eine gute Anleitung ist die Lehrkassette von Alfred Sieber (zum Beispiel bei Kettner und Frankonia). Sie vermittelt akustisch die einzelnen Stufen von Kitzfiep über Fiep und Angstfiep bis zum Geschrei. Mit etwas Geduld und aufmerksamem Zuhören schafft man es, mit dieser Kassette die Grundbegriffe des Blattens zu lernen.

Zielstöcke

Gerade bei Schüssen auf mittlere bis weitere Entfernungen leistet ein Zielstock gute Dienste. Wem fehlte nicht schon mal eine Gewehrauflage oder ein Baum zum Anstreichen, wenn er unverhofft auf ein Stück Wild traf?

In den Alpen werden Bergstöcke schon lange als Geh- und Zielhilfe eingesetzt, aber auch im Flachland haben sie sich bewährt. Für den freistehenden Schuß auf kurze bis mittlere Entfernungen ist solch ein Zielstock eine sehr gute Hilfe. Mit etwas Übung kann man auch mit einem einfachen „Besenstiel” einen gezielten Schuß abgeben.

Die Zielstöcke, die heute angeboten werden, haben durch überlegte Weiterentwicklung einen hohen Gebrauchswert erreicht. Durch moderne Materialien wie Aluminium und Kunststoff sind sie leichter geworden und haben mehrere Funktionen. Für die Feld- oder Waldpirsch sind also Zielhilfen eine sinnvolle Ergänzung zur Ausrüstung.

Eine Besonderheit ist der Klappstuhl der Firma Rempel, der eine integrierte Gewehr-Auflage hat.

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Zielstöcke
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Bilder

 

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