AUSRÜSTUNG Kleidung Eiszeit: Ralf Bonnekessen

Eiszeit: Ralf Bonnekessen


 

Winterzeit ist Jagdzeit! Trotz Kälte wollen Jäger zu dieser Jahreszeit nichts als raus. Auch die DJZ-Redakteure treibt es dann auf den Hochsitz. Sie verraten, mit welchen Tricks sie der Kälte trotzen.

 
Eiszeit: Ralf Bonnekessen
Stolz auf meine neue Winterjacke, habe ich bei einem Ansitz mit meinem Vater (ich war gerade 8 Jahre alt) auf weitere wärmende Kleidungsschichten verzichtet. Nach einer knappen Stunde waren meine Finger so klamm, dass ich den Reißverschluss meiner Taschen gar nicht mehr öffnen konnte. Mit Mühe kam ich überhaupt wieder die Leiter herunter. Das sollte mir eine Lehre sein. Heute trage ich drunter immer Skiunterwäsche. Ob Kunstfaser oder Merino-Wolle kann sich jeder selbst aussuchen. Wichtig ist die Fähigkeit, die Feuchtigkeit von der Haut nach außen zu transportieren. Ist die Haut einmal feucht, wird einem nicht mehr warm – und zwar egal, wie viel man drüber trägt. Die Natur-Wolle besitzt die Fähigkeit in gleichem Maße wie manche Kunstfaser.
Der zweite wichtige Punkt: Schuhe! Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und mit wenig Bewegung — wie beim Ansitz oder der Ansitzdrückjagd — trage ich sogenannte Kanada-Stiefel. Sie besitzen im unteren Teil eine Gummibeschichtung, die leicht zu reinigen ist, oben hingegen wird Leder verarbeitet. Insgesamt erinnern sie an die alten Moon-Boots, die auch nicht zu verachten sind.
Der 3. Punkt für wohlige Wärme: Ein großer Teil der Körperwärme wird über den Kopf abgegeben. Über einen Filz-Hut lässt sich die Temperatur an „normalkalten Tagen“ hervorragend regeln. Wenn es dann mal knackig kalt wird, leistet die Fellmütze gute Dienste. Auch hier gilt es, Feuchtigkeit unbedingt zu vermeiden. Hat man einen längeren Weg zum Ansitz, wie bei der Bergjagd, sollte man stets Wechselwäsche mitnehmen. Für alles andere gilt das Zwiebelprinzip. Wärme bleibt dort, wo ein dickes Luftpolster ist. Viele dünne Schichten sind meiner Erfahrung nach besser als eine dicke.
Für die ganz kalten Tage noch ein Tipp: Jenseits der minus 5 Grad fehlt der Ansitzsack nie. Er ist mit einem Muff ausgestattet. Packt man dann noch den Dackel unten ins Fußteil, braucht man keine weitere Heizung. Der Dackel übrigens auch nicht.
 

 


 

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