Die Stadtverwaltung Wien (Österreich) will auch weiterhin Füchse bejagen lassen.
Die Wildkamera als unbestechlicher Zeuge: Eine Fuchsfähe schleppt innerhalb weniger Tage drei Kitze zu ihrem Geheck. Systematisch sucht der Fuchs seinen Lebensraum ab. Seltene Arten können auf diese Weise lokal ausgerottet werden. (Quelle: privat/Archiv Baldus)
Hintergrund war eine Petition von Jagdgegnern, die Bejagung einzustellen. Ein Hobbyfotograf hatte ein Fuchsgeheck über einige Monate fotografiert, das dann angeblich verschwunden war. Es sei abgeschossen worden, wurde vermutet. Eine Petition gegen die Fuchsjagd erbrachte 500 Unterschriften wohlmeinender Großstädter, so dass sich der Petitionsausschuss damit beschäftigen musste. Doch der entschied, das Thema nur weiter zu prüfen.
Die zuständige Verwaltung sieht hingegen bedeutsame Gründe für eine Beibehaltung der Jagd und die Regulierung des Fuchsbestands, die vor allem im Schutz bedrohter Vögel und Niederwildarten und bei der Vermeidung von Wildkrankheiten liegt. Wien sei keine Natur- sondern eine Kulturlandschaft, befand Landesjägermeister Norbert Walter laut Wiener Zeitung: „Die werden ja nicht wegen ihres Fells geschossen, oder um sie zu essen, sondern um die Artenvielfalt zu erhalten.“
Radio Wien zitierte den Wildtierbiologen Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien. Die Jagd auf Füchse sei in manchen Fällen notwendig – wenn die Population zu stark zunimmt und somit bodenbrütende Vögel um das Überleben kämpfen, zum Beispiel Rebhühner und Feldlerchen. Hackländer empfahl den Jägern, genau Buch zu führen über die Ökobilanz. Die Radikalen vom „Verein gegen Tierfabriken“ warfen dem Nichtjäger Hackländer daraufhin vor, er sei ein „Jagdfanatiker“. Auf dem Wiener Stadtgebiet von 17.000 Hektar wurden im vorletzten Jahr 133 Füchse geschossen.
rdb