Jagdhunde Vielseitig…

Vielseitig…


… waren die Anforderungen, die die Kleinen Münsterländer bei ihrer Meisterprüfung zu bewältigen hatten. Die DJZ hat die Bundes-VGP begleitet

Peter Brade
Vielseitig
Die Einweisung am Wasser geht Reibungslos vonstatten.

Die Reviere bei Erding und Ebersberg in Oberbayern waren Ende Oktober die Austragungsorte der 12. Internationalen Dr. Dr. Jungklaus Bundes-Verbandsgebrauchsprüfung und Josef Stierstorfer-Gedächtnisprüfung für Kleine Münsterländer, ausgerichtet von der KlM-Landesgruppe Südbayern. Dr. Dr. Jungklaus legte 1921 als erster die Rassekennzeichen des Kleinen Münsterländers schriftlich fest. Die Bundes-VGPen des KlM-Verbandes tragen seit 1957 seinen Namen. Josef Stierstorfer ist Gründungsinitiator der am siebten März 1976 gegründeten Landesgruppe Südbayern und war deren Vorsitzender von 1976 bis 1984. Der KlM-Verband ist der drittgrößte Zuchtverband für kontinentale Vorstehhunde in Deutschland mit derzeit rund 5 200 Mitgliedern und 16 Landesgruppen. Zuchtziel des Verbandes für Kleine Münsterländer ist es nach wie vor, dem Jäger einen vielseitigen Jagdgebrauchshund in Feld, Wald und Wasser zur Verfügung zu stellen. Diese Eigenschaften mussten 20 Hunde aus ganz Deutschland und der Schweiz an den zwei Prüfungstagen bei bestem Herbstwetter und idealen Bedingungen unter Beweis stellen.

Peter Brade

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Gebannt verfolgt der Hund das Geschehen.
Der 1. Vorsitzende der Landesgruppe Südbayern, Manfred Geisler, begrüßte die Teilnehmer in Fraunberg bei Erding. Gekommen waren auch die Präsidenten des JGHV, Werner Horstkötter, des Verbandes für Kleine Münsterländer Vorstehhunde Bernd-Dieter Jesinghausen und des Schweizer KlM-Verbandes Urs Hoppler sowie die Ehrenmitglieder Adolf Wollinger und Rupert Reininger. Dann ging es in den Ebersberger Forst der Bayerischen Staatsforsten zur Waldarbeit. Begonnen wurde mit dem Prüfungsfach „Verhalten auf dem Stande“, es folgte die „Arbeit auf der Schweißfährte.“ Für die Zusatzarbeit waren ein Totverbeller und vier Totverweiser gemeldet worden. Hier zeigte der spätere Suchensieger eine hervorragende Arbeit (4h) auf der Rotfährte sowie eine exzellente Totverbellerarbeit.
 
„Besser geht es nicht“, so Prüfungsleiter Richard Heinz. Für die Wasserarbeit standen zwei schwere  Prüfungsgewässer im Isener Forst zur Verfügung: Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer, Schussfestigkeit
und Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer (Wasser I), sowie Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer (Wasser II).
Peter Brade

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Die Prüfer brauchen eine Menge Erfahrung.

In acht sehr gut besetzten Niederwildrevieren zeigten die Kleinen Münsterländer dann ihr Können bei der Feldarbeit und ihren universellen Einsatzbereich als Vollgebrauchshunde. Allerdings scheiterten drei Hunde am Schweiß, ein Hund auf der Kaninschleppe und ein Hund brachte die Ente nicht. Abgerundet wurde das Prüfungswochenende mit einer feierlichen Hubertusmesse mit der Parforcehorngruppe Erding in der vollbesetzten Pfarrkirche Fraunberg, dem Bayerischen Abend am Freitag sowie einem Festabend mit Preisverteilung am Samstag. KlM-Präsident Jesinghausen betonte vor rund 250 Teilnehmern, dass nach wie vor Vielseitigkeit und Bodenhaftung typisch für die Kleinen Münsterländer seien und dankte der Landesgruppe Südbayern für die hervorragende Ausrichtung dieser Bundesprüfung. Stellvertretend für das Team überreichte er Prüfungsleiter Richard Heinz das Silberne Verbandsabzeichen des KlM-Verbandes. Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Landesjagdverbandes Bayern, betonte, dass die Jagd mit dem Hund einen hohen Stellenwert habe.

Peter Brade

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Der Suchensieger Fahim Focic aus Bietigheim mit „Birko von der Alten Ziegelei“. Das stolze Ergebnis: I. Preis mit 343 Punkten.
Dann berichtet er über die aktuelle jagdliche Situation in Bayern. Das gute Verhältnis der beiden Verbände lobte Urs Hoppler, Präsident des Schweizerischen Verbandes für Kleine Münsterländer. Besonders dankte Prüfungsleiter Richard Heinz den privaten Revierinhabern und den Bayerischen Forstbetrieben, die über zwei Tage lang gut besetzte Reviere für die Prüfung zur Verfügung gestellt hatten. „Ohne Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung wäre eine solche Prüfung einfach nicht durchführbar“, betonte er unter dem Applaus aller Teilnehmer. Dr. Egon Lechner aus Erding, einer der Jäger, die ihr Revier zur Verfügung gestellt hatten, brachte es in seinem Revier für alle anderen Revierinhaber auf den Punkt: „In der heutigen Zeit haben wir als Revierinhaber eine besondere Verantwortung und Verpflichtung der Jagd gegenüber.
Waidgerechtes, also tierschutzgerechtes Jagen ist nur mit gut ausgebildeten Hunden möglich. Um dies zu fördern, haben wir gerne unsere Reviere zur Verfügung gestellt. Aber auch voll Respekt vor allen Jägern, die sich bei den heutigen Schwierigkeiten mit viel Mühsal und Zeitaufwand der Hundeausbildung widmen.“ Die nächste Bundes-HZP wird 2007 von der Landesgruppe Osnabrück ausgerichtet.
Peter Brade


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