Die erste Ausführung des leichten Pirschglases 8×32 von Minox schnitt im Praxistest der DJZ im April 2001 schon sehr gut ab, außer bei der Randschärfe und beim Farbkontrast. Jetzt hat Minox das 8×32 überarbeitet und stattet auch dieses Modell mit asphärischen Linsen aus.
Von Norbert Klups
Das 8×32 von MInox ist ein kompaktes Pirschglas mit asphärischen Linsen in unverwüstlicher Verpackung. |
Das 8×32 von Minox ist ein handliches, kompaktes Pirschglas mit wasserdichtem Aluminiumgehäuse, echter Innenfokussierung und modernen Schiebeaugenmuscheln. Im ersten DJZ-Praxistest hat das Glas gezeigt, dass es überaus robust und auch im rauen Revieralltag oder auf einer Jagdreise ein zuverlässiger Begleiter ist. Durch die Innenfokussierung kann kein Wasser eindringen, und auch Innenbeschlag bei Temperaturwechsel ist kein Thema.
Das Gewicht von 650 Gramm liegt zwar am oberen Limit für eine solche Optik, doch dafür fällt das Gehäuse entsprechend stabil aus, und beim Beobachten liegt das nicht zu leichte Glas sehr ruhig in der Hand.
Die neue Version liegt bei knapp 630 Gramm. Die anderen technischen Daten, wie etwa das Sehfeld von 131 Metern auf 1000 Meter, sind gleich geblieben. Hand angelegt haben die Minox-Ingenieure am optischen System. Ziel war es, durch einen neu entwickelten Phasenkorrekturbelag den Kontrast zu steigern und die im ersten Test bemängelte Rand-Unschärfe zu beseitigen. Dazu wurde das 8×32 mit asphärischen Linsen ausgestattet.
Im Vergleich
Die Optik des neuen 8×32 Minox zeigt einen deutlich gesteigerten Kontrast zum alten Modell, und das Bild ist bis in den Rand hinein gestochen scharf. Nimmt man die 8x30er oder 8x32er Gläser von Zeiss, Leica und Swarovski zum Vergleich, so wird deutlich, dass die Unterschiede bei der Randschärfe durch die neuen asphärischen Linsen im Minox jetzt beseitigt sind.
Lediglich bei der Farbechtheit ist das Minox jetzt noch etwas schwächer. Dieser Punkt stört zwar Vogelkundler, ist aber für Jäger nicht von so großer Bedeutung.
Minox hat das 8×32 damit deutlich verbessert, der Unterschied zur Spitzengruppe ist wieder ein gutes Stück kleiner geworden. Anders sieht es mit dem Preis aus: Hier ist man sichtlich bemüht, den Abstand zu halten. Das alte 8×32 hat vor zwei Jahren 998 Mark gekostet. Die neue, sichtlich verbesserte Version geht jetzt für 599 Euro über den Tisch. Für ein Zeiss 8×30 Dialyth werden da gleich 929 Euro fällig, Leica berechnet für das 8×32 sogar 995 Euro, und Swarovski ist mit 849 Euro für das 8×30 SLC auch deutlich teurer. Vom Preis-Leis-tungs-Verhältnis her ist das Minox 8×32 zurzeit damit unschlagbar.
Für 600 Euro gibt es einfach kein Glas dieser Leistungsklasse, das auch nur annähernd an das Minox herankommt. Wer etwas mehr Optik will, muss dafür sehr viel mehr Geld ausgeben. Auch die Farbschwächen könnten noch beseitigt werden. Möglich wäre das durch den Einsatz von ED/Fluorid-Glas mit apochromatischer Farbkorrektur.
Bei den lichtstarken Minox-Modellen wird dieses Glas bereits teilweise benutzt. Die Technik beherrscht Minox also, und wahrscheinlich wird das der nächste Schritt in der Entwicklungsgeschichte des 8×32. Das wird sich dann aber erheblich beim Preis bemerkbar machen.
Passt leicht in die Jackentasche. |