AUSRÜSTUNG Auto Lordschaft mit drei Diamanten: Mitsubishi Pajero DI-D

Lordschaft mit drei Diamanten: Mitsubishi Pajero DI-D


Die drei Edelsteine im Emblem des Pajero sind geblieben, ansonsten hat sich der Mitsubishi-Klassiker im Laufe der Jahre vom günstigen Einsteigergeländewagen zum noblen Hightech-Offroader gemausert.

Von Peter Brade

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Einer der wenigen für rein zivile Zwecke entwickelter Geländewagen, der immer wieder verbessert wurde.

Der Pajero ist das Spitzenmodell der Mitsubishi-Flotte. Die kleineren oder günstigeren Modelle heißen zwar auch Pajero, tragen aber Zusatzbezeichnungen wie Pinin, Sport oder Classic. Hinzu kommt der Pick-up L 200.

Als Testwagen stand ein Pajero DI-D zur Verfügung. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, ist das Fahrzeug mit einer Dieselmaschine ausgerüstet. Das Triebwerk holt seine 160 PS aus nur vier Zylindern. Der Anzug ist entsprechend kraftvoll, die Geräuschentwicklung aber angenehm leise. Der Verbrauch liegt bei rund elf Litern auf 100 Kilometer. Durch den großen Tank fällt der Durst des Pajero erst an der Tankstelle auf.

Trotzdem sind elf Liter für ein mit permanentem Allradantrieb gefahrenes Fahrzeug dieser Gewichtsklasse nicht zuviel. Wer will, kann den Pajero nur mit Heckantrieb bewegen, auf den Verbrauch hat das aber kaum Einfluss. Hinzu kommt, dass die Kraftverteilung durch das Mitteldifferential im permanenten Allradbetrieb so gut ist, dass trotz der Länge des Pajero bei engen Kurven keine Verspannungen deutlich werden. Eine Umschaltung von Heck- auf Allradantrieb ist während der Fahrt genauso möglich, wie das Sperren des Mitteldifferentials. Lediglich die Zuschaltung der Untersetzung (4LLc) erfolgt im Stand.

Insgesamt lässt sich der große Pajero wie ein Auto deutlich kleinerer Klassen manövrieren. Erst wenn es wirklich eng wird, merkt der Fahrer, was er hier tatsächlich für einen „Brummer“ steuert. Da hilft manchmal nur das elektrische Beiklappen der beiden Außenspiegel.

Auffällig ist das großzügige Platzangebot. Der Kofferraum hat seinen Namen wirklich verdient. Wird der Einzelsitz der Rückbank umgeklappt, können noch zwei Jäger bequem im Fonds sitzen. Der Laderaum erweitert sich aber beträchtlich. Es kann eine weitere Wildwanne längs abgestellt werden, und so passen insgesamt drei Wildwannen in den Kofferraum.

Will man mehr als fünf Personen transportieren, lassen sich mit wenigen Handgriffen zwei weitere Sitze aus dem Kofferraumboden herausklappen. Der Laderaum schrumpft dadurch um einiges, und es empfiehlt sich der Einsatz eines Anhängers, Dachkoffers oder eines Aufsteckgitters für die Anhänger-Kupplung.

Im Jagdbetrieb fiel der sehr leise Warnton für das Licht und die ebenso leise Zentralverriegelung auf. Die automatische Bodenbeleuchtung um das Fahrzeug war ebenfalls von Vorteil, wenn nachts in unwegsamen Gelände geparkt wurde.

Viel Elektronik wurde im neuen Pajero eingebaut. So zum Beispiel die Fahrstabilitätskontrolle MASC, die Traktionskontrolle MATC und die Bremshilfe EBAC. Das der Tempomat die Geschwindigkeit auch bergab reguliert, muss bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse normalerweise nicht extra erwähnt werden. Immer wieder fehlt aber die automatische Bremsfunktion bergab bei Tempomaten verschiedener anderer Marken.

Das Navigationssystem verfügt über vielfältige Funktionen. Beispielsweise kann der Bildschirm in eine Nah- und eine Übersichtsdarstellung geteilt werden. Leider ist das Gerät aber sehr kompliziert aufgebaut. Es handelte sich um eines der am schwierigsten zu programmierenden Systeme, das bisher in einem Testwagen der Redaktion eingebaut war.

Die Einordnung im Vergleich mit Geländewagen anderer Marken ist nicht leicht. Der Pajero bewegt sich zwischen Landrover Discovery und Range Rover oder zwischen Nissan Pathfinder und Petrol oder zwischen Mercedes G und M.

Ein geräumiger und komfortabler Offroader, der auch ohne Luftfederung schlechte Fahrbahnen kaum spüren lässt. Handling und Traktion sind sehr gut. Basierend auf einer gelungenen Ur-Konstruktion, hat sich durch immer weiter verbesserte Technik und den Einsatz von Elektronik ein in hohem Maße ausgereiftes Fahrzeug entwickelt.

Foto: Peter Brade

 


 

 

 


 

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