Jagdpraxis Wild Wildkunde

Wildkunde

Blattjagd

Jagd auf Rehböcke in der Blattzeit. In der zweiten Hälfte der Rehwildbrunft (Anfang bis Mitte August) suchen die Böcke brunftige weibliche Stücke und können deshalb mit den Fieplauten von Ricken oder Schmalrehen aus der Deckung gelockt werden (Lockjagd). Da man den Fiep-laut auch auf einem Blatt nachahmen kann, sagt man auch: „Der Bock springt aufs Blatt.“

Fegen

Reiben und Schlagen des fertig geschobenen Bastgeweihs (-gehörns) an Sträuchern und kleinen Bäumen zum Abstreifen des Bastes. Das Geweih (Gehörn) wird verfegt. Markieren des Reviers mit der Stirndrüse. Durch das Eindringen von Pflanzensäften erhält das Geweih seine Farbe. Durch Fegen entsteht als Wildschaden Fegeschaden. Fegeschaden ist von Bedeutung bei Obstkulturen, Anpflanzungen oder seltenen Gehölzen, die von Rehwild bevorzugt befegt werden.

Konzentrat-Selektierer

Im Unterschied zu Rauhfutterverzehrern sind es Wiederkäuer, die bevorzugt stark eiweißreiche Äsung aufnehmen wie Rehwild. Rehe äsen bevorzugt junge Triebe und Blätter, Hülsenfrüchte, Blüten, Raps, Obst, Eicheln, Bucheckern, Rüben. Rauhfutter wird nur in Notzeiten angenommen.

Schlüpfer

Wild mit schmalem, gedrungenem Rumpf, der im hinteren Teil überbaut ist, mit schlanken hohen Läufen. Der Körper wirkt grazil. Der sogenannte „Schlüpfertyp“ ist gut an das Dickicht des Waldrandes mit Hecken, Sträuchern, kleinen und großen Bäumen (stufig) angepasst.

Sprünge

„Notgemeinschaft“ von mehreren Rehen oder Rehsippen zum Schutz vor Räubern und Störungen während der vegetationsarmen Zeit (Herbst/ Winter/Frühling). Rehwild lebt ansonsten solitär (einzeln in Territorien) und bildet nur über die deckungsarme Zeit eine Zweck- und Solidargemeinschaft, keine Rudelbildung. Im Sprung herrscht keine Rang- oder Sozialordnung. Die größten Sprünge bilden reine Feldrehe.

Streifgebiet

Aktionsraum von Wildtieren zur Äsungsaufnahme und Äsungssuche sowie zur Betreuung des Nachwuchses und der Partnersuche. Als Streifgebiet bezeichnet man den gesamten Lebensraum, den Wild (Einzeltier, Rotte, Rudel) während des Lebens als Lebensraum nutzt.

Zuwachs

Vermehrungsrate eines Wildbestandes. Der Zuwachs wird bestimmt vom weiblichen Frühjahrsbestand, der Vermehrungsrate und den Verlusten. Auf den Zuwachs wirken noch andere Faktoren ein wie: Klima, Witterung, Krankheiten, Schädlinge, Beutegreifer, jagdliche Intensität oder Verkehrsdichte. Der reale Zuwachs liegt deshalb immer unter dem theoretisch möglichen. Der Zuwachs ist eine wichtige Größe für die Abschussplanung.

Die mobile Version verlassen