AUSRÜSTUNG Auto Seat Altea Freetrack 4×4 2.0 TDI CR – Wald- und Kurven-Van

Seat Altea Freetrack 4×4 2.0 TDI CR – Wald- und Kurven-Van


Ein ungewohntes Bild: Minivan auf Abwegen. Doch der Seat schlägt sich gut abseits befestigter Wege. Auch auf der Straße enttäuscht der Spanier nicht. Ein geräumiges Auto für die ganze Familie und auch für die Revierfahrt. Unterm Strich: eine gelungene Mischung für alle Einsatzbereiche.

Von Armin Liese

Macht eine gute Figur: Sowohl abseits, als auch auf der Straße, ist der Seat ein praktisches Auto für die ganze Familie (Fotos: Bernadette Liese)
Schon wieder so ein Möchtegern SUV-Crossover-Minivan. Was soll der besser können, als all die anderen Plastikbomber, die die Landbevölkerung aufgrund von 3 Schneetagen im Jahr dringend braucht? Geländewagen kann man den Seat nicht nennen — sind die Gedanken vor der 1. Probefahrt.

Straßenlage: satt und agil

Erst einmal geht’s über Autobahnen, Landstraßen und Feldwege, später dann auf schlammige Wiesen und in den Wald. Langsam soll der Spanier bis zu seinen Grenzen geführt werden. Doch die liegen weiter entfernt, als ursprünglich vermutet …

 


 

Schlicht und nutzwertig. Das Cockpit ist übersichtlich und funktionell ausgestattet

Auf der Autobahn läuft der TDI-Motor etwas laut, sonst aber kultiviert und vor allem durchzugsstark. Während der Fahrt hat man grundsätzlich das Gefühl 30 km/h langsamer zu fahren, so sicher und geborgen fühlt man sich im Altea. Runter von der Autobahn, ab mauf die kurvigen Landstraßen. Hier lebt der Seat erst richtig auf: straffes Fahrwerk, kaum Seitenneigung und eine präzise Lenkung mit direktem Ansprechverhalten. Der Altea überzeugt in schnellen Kurven auf ganzer Linie. Doch nun geht es abseits vom Asphalt weiter.

 

 


 

Reichlich Platz im Kofferraum. Eine große Wildwanne passt locker rein
Die geringe Bodenfreiheit von 16 Zentimetern wird wohl schnell der Offroadtour ein Ende setzen. Doch es kommt anders: Sogar auf schlammigem Untergrund arbeitet der permanente Allradantrieb überzeugend. Dank elektronischer Regelung erreicht der Freetrack Ziele, die auf den 1. Eindruck außerhalb des vermuteten Leistungsspektrums lagen.

Eckpunkte

Ein Vierzylinder-Dieselmotor leistet 140 PS, beschleunigt die Familienkutsche in 10,2 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h. Seat gibt einen durchschnittlichen Verbrauch von 5,9 l/100 km an, der im DJZ-Test mit 6,7 Litern etwas übertroffen wurde. Das geht aber für den permanenten Allradantrieb vollkommen in Ordnung. Technisch basiert der Spanier auf dem Golf 4Motion oder dem Skoda Oktavia Scout. Beide haben ein bewährtes Antriebssystem, das im Schlamm erstaunliche Dienste leistet. Das Sechsgang-Getriebe ist eine Wucht, es lässt sich leichtgängig und auf kurzen Wegen schalten, die Abstufung der Gänge passt – und das ist gut so, denn unterhalb von 2.000 Touren rührt sich bei dem Motor nicht viel.

 

 


 

Sogar im Fond reicht die Beinfreiheit für Passagiere über 180 Zentimeter aus
Automatikfans werden bei Seat nicht bedient, den Freetrack gibt es nur mit Schaltgetriebe. Mit seinen grau eingefärbten Anbauteilen, der um 40 Millimeter höhergelegten Karosserie und dem serienmäßigen Allradantrieb ist er einer der wenigen Vans, mit denen man auch ins Gelände fahren kann. Seine große Stärke liegt aber im Innenraum: Platz satt. Sogar auf der Rücksitzbank können 3 großgewachsene Passagiere gemütlich sitzen. Und dazu noch ein Kofferraum, der leicht ein Stück Rotwild „verdaut“.
Fazit: Das Fahrwerk ist stramm, aber nicht unnötig hart abgestimmt. 10,7 Meter Wendekreis machen den Spanier stadttauglich. Die magere Bodenfreiheit von 16 Zentimetern setzt Grenzen abseits der Straße. 21 Ablageund Staufächer, eine um 16 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank, sportliche und bequeme Vordersitze sowie eine üppige Serienausstattung runden das Paket ab: Klimaautomatik, 17-Zoll-Alufelgen, Tempomat, Audioanlage, Einparkhilfe, Bordcomputer, Regensensor und Multifunktionslenkrad. Ein preiswertes Auto mit viel Nutzwert für Jäger und Familien. Pfiffig und sympathisch, typisch spanisch.

Altea Freetrack 2.0 TDI

Leistung: 140 PS
Hubraum: 1.968 ccm
Länge: 4,5 m
Höhe: 1,62 m
Bodenfreiheit: 16 cm
Verbrauch (DJZ-Test): 6,7 l
Leergewicht: 1.504 kg
Zuladung: 620 kg
Wendekreis: 10,9 m
Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
Preis: ab 29.290 €
Preis (Testwagen): 31.535 €

 

 

 

 

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