Wer sich nicht von der Länge abschrecken lässt, bekommt mit dem Mitsubishi L 200 ein tolles Revierfahrzeug. Seilwinden vorne und auf der Ladefläche, Hundebox und Waffentresor. Ein ideales Auto für Jäger, die etwas mehr zu transportieren haben. Von Armin Liese
(Fotos: Markus Lück)
Was ein Riesenschiff! Dieser Gedanke drängt sich auf, wenn man den Mitsubishi L 200 erblickt. Durch das Hardtop hinter der geräumigen Doppelkabine wirkt der Pick-Up noch gewaltiger. Die getönten Scheiben und die mattgrüne Folierung unterstreichen den Eindruck. Dieses Gefühl bestätigt sich auch beim Öffnen der Ladefläche: Waffentresor, Hundebox, Wildwanne, Seilwinde und reichlich Platz. Hier passt was rein! Genauso geräumig ist der Fond mit ausreichend Kopf- und Beinfreiheit sowie das Führerhaus. Angenehm hoch nehmen Fahrer und Copilot darin auf straff gepolsterten Sitzen Platz.
Es stellt sich nur die Frage, ob solch ein Panzer auch fürs Revier taugt. Klare Antwort: ja. Dank grober Geländebereifung, zuschaltbarem Allradantrieb, Untersetzung und 100 Prozent sperrbarem Hinterachsdifferential geht der L 200 gut im Gelände. Wer steckenbleibt, zieht sich mit der kraftvollen Winde raus. Für Reviereinsätze mindestens ausreichend.
Kleiner Lkw
Trotz der gewaltigen Länge meistert der Mitsubishi enge Kurven. Mit 11,8 Metern Wendekreis ist er flexibel. Natürlich muss man diesen Wert in der Pick-Up-Klasse vergleichen. Beim Einparken merkt man jedoch den langen Radstand und den Überhang hinter der Achse. Rangieren in eine Parklücke will geübt sein. Außerdem ist der Überblick durch die abgedunkelte Heckscheibe sehr bescheiden. Besonders bei solch einem Gefährt wäre eine Rückfahrhilfe ein absolutes Muss – fehlt aber dem L 200. Auch vorne ist Ratetalent gefragt, denn die abfallende Motorhaube erschwert das Abschätzen.
Unter der Haube liefert ein 2,5-Liter-Turbodiesel ausreichend Leistung. 136 Pferdestärken reichen für den Reviereinsatz. Wer noch mehr will, kann die Topmotorisierung mit 178 PS bestellen. Das ist der Spitzenwert unter den Pick-Ups in Deutschland, sieht man mal von den V8-Bolliden aus Übersee ab. Der Motor läuft kultiviert, aber nicht ruhig. Ein vertraut klingendes Nutzfahrzeug-nageln ist die Musik des Aggregates. Dazu pfeift der Turbolader, sobald er startet. Denn unter 1.500 Umdrehungen klackert es ohne Pfiff. Dementsprechend ist auch die Beschleunigung. Mal eben im 5. Gang aus dem Ort raus beschleunigen, ist nicht. Erst ab 2.000 Umdrehungen kommt der deutliche Schub. Hier wird die Kraft von 314 Newtonmetern spürbar.
Die hohe Ladeklappe verlangt mächtige Sprünge vom Hund. Ein abschließbarer Waffentresor unter dem mobilen Zwinger ist eine feine Sache. (Fotos: Markus Lück) |
Fazit
Der L 200 ist kein Autobahn-Tiefflieger zum Verfolgen von Vertreterkutschen. Es ist ein Arbeits- und Revierauto. Dank einer Lastenwinde auf der Ladefläche in Kombination mit der Alurampe, auf der die Wildwanne hochgezogen wird, ist Bergen ohne Bandscheibenvorfall möglich. Der L200 schafft den Spagat zwischen Offroader, Nutzfahrzeug und Passagiertransporter. Ganz sicher ist er eine Empfehlung für Jäger mit großem Platzbedarf beim Ausflug ins Revier.
Mitsubishi L 200 2,5 DiD
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Leistung
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136 PS
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Hubraum
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2.477 ccm
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Länge
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5,19 m
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Höhe
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1,78 m
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Bodenfreiheit
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20 cm
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Verbrauch (DJZ-Test)
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9,8 l
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Leergewicht
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ca. 2.100 kg
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zulässiges Gesamtgewicht
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2.850 kg
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Wendekreis
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11,8 m
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Höchstgeschwindigkeit
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167 km/h
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Preis ab
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33.100 €
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Preis (Testwagen)
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46.278 €
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