Möwen unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Einige Arten leben räuberisch und werden bejagt.
Von Hans Joachim Steinbach
Die Silbermöwe: die häufigste Möwe an der Küste. Die weiß/hellgrau gezeichnete Möwe ist deutlich größer als die Lachmöwe. |
Möwen sind an der Nord- und Ostseeküste und an vielen Binnenseen recht zahlreich. Die Erkennung dieser Arten gehört zum Spektrum der Jungjägerausbildung.
Lebensweise: Möwen sind mit Ausnahme der Lachmöwe, die auch verbreitet im Binnenland vorkommt und brütet, spezielle Bewohner der Küstenregionen. Sie streichen dabei aber zum Teil weit ins Binnenland. Die im Verhältnis zur Körpergröße langen und spitzen Flügel machen die Möwen zu sehr gewandten Fliegern. Sie sind ähnlich der Enten mit Schwimmhäuten an den Füßen (Rudern) versehen und sind so auch geschickte Schwimmer, sie tauchen aber nicht.
Möwen brüten am Boden, ihre Jungen sind teilweise Nesthocker, dennoch vermehren sie sich relativ stark. Sie brüten in Kolonien. Das dadurch ausgeprägte Sozialverhalten ist ein großer Schutz vor Räubern. In ihrer großen Gemeinschaft sind sie äußerst aggressiv gegenüber Eindringlingen und Feinden. Bei den Möwen sind beide Geschlechter gleich gezeichnet. Möwen legen zwei bis drei Eier und brüten auch mehrmals. Die Eier der Lachmöwe gelten als schmackhaft und wurden früher gern gesammelt und gegessen.
Die großen Möwenarten, wie die Mantel- Silber und Heringsmöwe, leben räuberisch als Eierdiebe und Jungwildräuber, das macht ihre Reduktion oftmals notwendig. Sie unterliegen dem Jagdrecht und haben nach der Bundesjagdzeitverordnung eine relativ lange Jagdzeit, dennoch ist die jagdliche Nutzung unbedeutend. Lachmöwen können in der Zeit vom 16. Juli, Sturm-, Silber-, Mantel- und Heringsmöwen vom 16. August bis 30. April bejagt werden.
Unsere häufigste Möwe ist die Lachmöwe, die an ihrem Brutkleid vom Spätwinter bis in den Spätsommer an dem schokoladenbraunen Kopf leicht erkennbar ist. Der schlanke Schnabel und die Ständer sind rot. Das Ruhekleid des Kopfes im Herbst/Winter ist reinweiß mit schwärzlicher Zeichnung.
Die häufigste Möwe an der Küste ist die Silbermöwe. Die weiß/ hellgrau gezeichnete Möwe ist deutlich größer als die Lachmöwe. Der Schnabel ist gelb mit rotem Fleck an Ober- und Unterschnabel, und Ständer und Ruder sind fleischfarben. Junge Silbermöwen sind streifig erdbraun.
Etwa silbermöwengroß, aber weiß/ schwarzgrau gefärbt ist die Heringsmöwe. Junge Heringsmöwen sind von Silbermöwen kaum zu unterscheiden. Der Schnabel ist ebenfalls gelb, aber schmaler.
Viel größer als die Silbermöwe ist die Mantelmöwe, unsere größte heimische Möwenart, die man an ihren schwarz gefärbten Schwingen auch gut erkennt. hjs
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