Die CZ 527, unter Jägern besser als Fox“ bekannt, ist eine der erfolgreichsten CZ-Repetierer und bekannt für ihre gute Schussleistung. Jetzt baut CZ mit dem bewährten System der Fox eine Varmint-Ausführung mit dickem Matchlauf und speziellem Schaft.
Von Norbert Klups
Eine Varmint-Büchse dient zum Schuss auf Kleinwild auf große Entfernungen. In den USA werden hauptsächlich Präriehunde, Rockchucks und verschiedene Arten von Erdhörnchen mit diesen Waffen bejagt. Diese Kleinwild-Arten gelten in den Rinderzucht-Gebieten als Schädlinge, da sich in ihren Erdbauten die Rinder die Beine brechen. Die Varmintjäger sind in den USA eine riesige Bewegung mit eigenen Zeitschriften und Hitlisten, die die weitesten Schüsse aufführen. 400 bis 500 Meter sind hier keine Seltenheit.
Entsprechend groß ist der Markt, der sich rund um Waffen, Munition, Zielfernrohre und Zubehör gebildet hat. Um auf 400 Meter ein Ziel von der Größe eines Eichhörnchens zu treffen, muss schon eine Menge Aufwand betrieben werden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen der Varmint-Jäger an ihre Ausrüstung. Es kommen fast nur Repetierer in flach schießenden Kalibern mit dicken Matchläufen und für den Schuss über das Zielfernrohr ausgelegten Schäften zum Einsatz.
Alle großen US-Hersteller wie Winchester, Remington, Ruger oder Savage haben spezielle Varmint-Büchsen im Programm. In Europa kommt diese spezielle Waffenart nur langsam auf, aber mittlerweile sieht man mehr und mehr Modelle in dieser Art. Hier werden sie aber meist als Jagd-Match-Büchsen bezeichnet oder laufen gleich als Sportgewehre. Dem Jäger dienen sie zur Jagd auf Raubwild und Raubzeug, wobei Schussentfernungen wie in den USA hier nicht angestrebt werden. Doch auch zur Rehwildjagd lässt sich eine solche Waffe sehr gut einsetzen.
Diese Erkenntnis hatten wohl auch die Waffenbauer bei CZ, denn die neue CZ527 Varmint ist eine sehr europäische Raubwildbüchse und kaum als Konkurrenz zu den US-Modellen gedacht. Das zeigt schon die Schaft-Gestaltung.
Dicker Lauf
Typisches Kennzeichen einer Varmint-Büchse ist ein dicker Matchlauf ohne offene Visierung und ein Schaft, meist aus Kunststoff oder Schichtholz, der für den aufgelegten Schuss über das Zielfernrohr gestaltet ist. Der Vorderschaft ist entsprechend breit und hat eine flache Unterseite, um die Büchse auf einen Sandsack oder dem oft benutzten Rifle-Rest sicher auflegen zu können.
Die CZ weicht von diesem Bild etwas ab. Der Lauf ist mit einem Mündungsdurchmesser von 19 Millimetern zwar gerade noch dick genug, um als Matchlauf durchzugehen, beim Schaft ging man aber eigene Wege und schnitt die Büchse mehr auf den europäischen Geschmack zu.
Kunststoff oder Schichtholz hat zwar gerade bei Präzisionswaffen gegenüber Nussbaumholz nur Vorteile, da beide gegenüber Witterungseinflüssen unempfindlich sind und eine konstant gute Schussleistung versprechen, kommen aber bei vielen konservativen Jägern nicht so gut an. Daher findet sich hier ein klassischer Nussbaum-Schaft, der auch keinen breiten Match-, sondern einen normalen, schlanken Jagd-Vorderschaft hat.
Auf eine Schaftbacke wurde verzichtet, und es sind Basen für Riemenbügel ins Holz geschraubt. Auch der Rückstecher wurde beibehalten. Als System dient das normale CZ-System mit Einsteckmagazin. Der Unterschied zur Standardausführung besteht also aus einem dickeren Lauf ohne Visierung und einem Schaft ohne Backe mit geradem Schaftrücken. Bei den Kalibern besteht die Wahl zwischen .222 Remington und .223 Remington.Foto: Norbert Klups