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CZ527 Varmint: Preisgünstig und präzise

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Sicherungshebel
Der große Sicherungshebel sitzt rechts am Schlösschen. Er blockiert den Schlagbolzen und sperrt die Kammer.

Verkleinertes Mauser-System

CZ baut hier quasi ein verkleinertes 98er-Mausersystem mit zwei Warzen im Hülsenkopf und dem klassischen, langen Mauser-Auszieher. Dieses System ist für die kleinen .22er Zentralfeuerpatronen ausgelegt und hat sich seit vielen Jahren bewährt. Die CZ 527 gilt als sehr präzise und funktionssicher. Die rechts am Schlösschen angebrachte Hebelsicherung sichert den Schlagbolzen und sperrt im gesicherten Zustand den Verschluss.

Das herausnehmbare Magazin aus Stahlblech nimmt fünf Patronen auf, die übereinander gelagert werden. Daher ist das Einsteckmagazin sehr schmal, schaut aber ein ganzes Stück aus dem Schaft heraus. Der Magazinhalter ist an der rechten Schaftseite am Magazinschacht angebracht. Ein Magazin ist für eine Präzisionsbüchse nicht gerade optimal, da es das System unnötig schwächt. Ein Einzelladersystem ohne Magazindurchbruch ist wesentlich steifer.

Varmint-Büchsen, die als Custom-Waffe gebaut werden, haben daher fast ausschließlich Einzelladersysteme. Bei Serienwaffen wird aber meist auf die vorhandenen Repetiersysteme zurückgegriffen. Hier macht auch CZ keine Ausnahme. Der Kammerstängel mit einer 18 Millimeter durchmessenden Kugel liegt griffgünstig auf Höhe des Abzuges.

Das kleine System läuft weich und ohne hakeln, die Patronen werden sauber zugeführt und die leeren Hülsen sicher ausgeworfen. Der Schlosshalter liegt an der linken Seite der hinteren Hülsenbrücke, und das Schloss lässt sich problemlos ohne Werkzeug zerlegen. Die flachen Oberseiten der Hülsenbrücken sind als 16-Millimeter-Prismenplatten gefräst. Hier lässt sich ohne Aufwand eine preisgünstige Zielfernrohrmontage anbringen. Der Abzug löst ungestochen bei 1300 Gramm mit ganz geringem Weg aus. Mit etwas Überarbeitung wäre dieser Abzug sogar ohne Stecher brauchbar. Der einstellbare Rückstecher reduziert den Abzugswiderstand dann auf 150 Gramm.

Varmint light

Mit dem Mündungsdurchmesser von 19 Millimetern fällt der 65 Zentimeter lange Lauf für diese Waffenart noch relativ schlank aus. Das spiegelt sich natürlich auch im Gewicht wieder, die CZ527 Varmint wiegt nur 3,1 Kilogramm und ist damit in dieser Klasse ein echtes Leichtgewicht. Eine Ruger 77 MK II Varmint zum Beispiel bringt da ein glattes Kilogramm mehr auf die Waage.

Die Laufmündung ist sauber angesengt und hinterdreht. Durch das Endoskop betrachtet, macht das Laufinnere einen guten Eindruck. Ausschlaggebend für eine wirklich gute Schussleistung sind aber auch das Patronenlager und der fachmännische Einbau des Laufes in das System.

Das Patronenlager sollte so geschnitten sein, dass die Längsachse genau identisch mit der Laufseelenachse ist. Um den Lauf optimal mit dem System verbinden zu können, ist ein einwandfrei geschnittenes Gewinde Voraussetzung und die Vorderseite des Systems muss wirklich plan sein.

In Anbetracht des Preises von 749 Euro für die CZ-Varmint sollte man hier aber keine aufwändigen und zum Standardmodell zusätzlichen Büchsenmacher-Arbeiten erwarten.

Jagdliche Schäftung

Der Schaft besteht aus einfachem Nussbaumholz und hat einen matten Überzug, der dem europäischen Geschmack entspricht. Eine Schaftbacke ist nicht vorhanden und auch auf ein Pistolengriff-Käppchen wurde verzichtet. Der Schaftrücken verläuft gerade und steigt leicht nach hinten an. Der Schaft ist für den Schuss über das Zielfernrohr ausgelegt. Für diese Waffenart absolut richtig. Abgeschlossen wird der Hinterschaft durch eine 10 mm starke, schwarze Gummikappe.

Der Vorderschaft fällt für eine Varmint-Büchse ungewöhnlich schmal aus und hat auch keine flache Unterseite, die das Auflegen erleichtern würde. Pistolengriff und Vorderschaft sind mit griffiger Fischhaut verschnitten, die in Anbetracht des Preises der Büchse sogar sehr ordentlich ausgefallen ist. Hier handelt es sich um einen klassischen Jagdbüchsen-Schaft wie er sich sonst an einer Varmint-Büchse nicht findet.

In das Holz des Hinter- und leider auch Vorderschaftes sind Basen für Riemenbügel eingeschraubt. Die vordere Base ist damit 40,5 Zentimeter von der Laufmündung entfernt. Für ein bequemes Tragen mit dem Gewehrriemen ist dieser Abstand viel zu groß. Das System ist auf herkömmliche Weise direkt in das Schaftholz gebettet. Eine Kunststoffbettung ist nicht vorhanden. Der Lauf ist frei schwingend gelagert.

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