Eine Flinte mit Luxusausstattung, wie langen Seitenplatten und gut gemasertem Schaftholz, gibt es in der Regel nicht unter 2.500 Euro. Der italienische Flintenhersteller F.A.I.R. Rizzini lockt hingegen mit einem Kampfpreis von 1.449 Euro.
Die F.A.I.R. Rizzini LX 692 Gold |
Versierte Flintenschützen raten dazu, sich einmal im Leben eine Flinte zuzulegen, die maßgeschäftet ist. Das Argument: Unterm Strich ist es günstiger, einmal viel Geld auszugeben, als immer wieder nachbessern zu müssen.
Die Herrschaften, die diese Meinung vertreten, haben nicht ganz unrecht. Dennoch verfügen viele Jäger nicht über das nötige Kleingeld für einen Maßschaft. Wer für einen günstigen Preis im Luxussegment schnuppern will, sollte sich daher Flinten des italienischen Waffenherstellers F.A.I.R. Rizzini anschauen. Das Motto: viel Waffe für wenig Geld!
Luxus für wenig Geld: Ölschaft mit ausgesuchtem Nussbaumholz,lange Seitenplatten mit umfangreichen Gravuren und Goldeinlagen. Ejektoren und selektiver Einabzug überzeugen zusätzlich |
Luxusausstattung
Ob maßgeschäftet oder nicht, Flinten müssen vor allem eins: passen! Generalimporteur Waffen Schrum aus Tellingstedt (Schleswig-Holstein) schickte eine Ausführung, die wie angegossen passte. Hinzu kam, dass die Flinte auf Anhieb mit etwas Anderem überzeugte: Eleganz! Ein Ölschaft mit ausgesuchtem Nussbaumholz ließ die Augen leuchten.
Die langen Seitenplatten mit Gravur sind meines Erachtens Geschmackssache. Für den angebotenen Preis kann allerdings keine individuelle Handwerkskunst erwartet werden. Zwar sind die Gravuren sauber ausgeführt, doch weder tief gestochen noch besonders fein. Die Goldeinlagen stören eher, als dass sie die Exklusivität steigern. Für ähnlich Denkende gibt es das Modell LX 692 (ohne Gold). Außer den Goldeinlagen ist die Ausstattung identisch.
Vergoldet ist übrigens auch der Einabzug, der in der Praxis bei Abzugsgewichten von etwa 2 400 Gramm (beide Läufe) trocken brach. Sowohl auf dem Schießstand als auch auf der Jagd erwies sich der Abzug damit als gut brauchbar.
Gravuren und Goldeinlagen |
Der praktische Laufwahlschalter, der in den Sicherungsschieber auf dem Kolbenhals integriert ist, ist sehr praxistauglich. Ebenso die Ejektoren, die heute allerdings schon zum Standard gehören. Ähnlich normal sind inzwischen mitgeliefert Wechselchokes. So wundert es nicht, dass dem Paket Chokes in den Bohrungen 1/1, 3/4, 1/2, 1/4 und Zylinder beiliegen. Damit ist man für jede Situation gerüstet.
Eine fein geschnittene Fischhaut sorgt an Vorder- und Hinterschaft für festen Griff. Die geriffelte Oberfläche der Schaftkappe aus Kunststoff ermöglicht sicheres Gleiten an der Schulter. Die Gesamterscheinung der Flinte ist, bedingt durch die exklusive Ausstattung, edel. Die verschraubten Riemenbügel an Läufen und Hinterschaft sind zwar praktisch, stören aber das Gesamtbild.
Mit Wechselchokes ist man für alle Situationen auf dem Schießstand und der Jagd gerüstet |
In der Praxis
Die Waffe hat ein Gewicht, das für längere Treibjagden nicht zu schwer, für das Rückstoßverhalten aber auch nicht zu leicht ist. Eine gute Balance sorgte in Verbindung mit der passgenauen Schäftung für einen sicheren Anschlag ohne Korrekturen. Das Schwingverhalten war somit ideal, die Trefferquote sehr gut.
Der Testwaffe fehlte noch Stahlschrotbeschuss, mit der alle aktuellen Modelle inzwischen ausgestattet sind. Sie war allerdings für Vorlagen bis 3,25 Millimeter stahlschrottauglich. Das ist selbst auf Gänse bei Einhaltung der maximalen Schussentfernung von 35 Metern ausreichend. Einziges Manko: Wie bei neuen Flinten üblich, ließ sich die Waffe nur mit etwas mehr Kraftaufwand brechen.
Insgesamt ein Gewehr mit äußerst überzeugendem Preis-/ Leistungsverhältnis.
Peter Diekmann
Technische Angaben |