Solides System
Der 24 Zentimeter lange Systemkasten besteht aus zähem und festem Aluminium. Die Seiten sind geglättet, während Ober- und gerundete Unterseite samtmatt gehalten sind. Der schwarze Kasten ist kratzfest beschichtet. Die Mitte der Oberseite wurde als Visierschiene reflexmindernd längsgerillt. Weiterhin liegen dort Einfräsungen für die Montage eines optischen Visiers.
Rechts befindet sich das große Auswurffenster und der herausragende, sehr griffige Verschlusshebel. Vorne liegt der Verschlussentriegelungskopf. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Druckhebel, der das Magazin blockiert. Unten wurde in den Kasten die Schloss- und Abzugsgruppe in einem Kunststoffgehäuse eingesetzt.
Der große Kunststoffabzugsbügel lässt das Schießen mit Handschuhen zu. An ihm befindet sich die Druckknopfsicherung, die auf den Abzug wirkt. Vor dem Abzug liegt die Ladeöffnung mit dem Ladelöffel. Die Patronen müssen gut ins Magazinrohr gedrückt werden, damit die dortige Sperre wirkt und die Patronen komplett im Rohr festgehalten werden.
Der Verschluss ist, wie bei allen Selbstladeflinten, einfach. Im Verschlussträger befindet sich ein kräftiger Drehwarzenverschlusskopf mit zwei kräftigen Warzen und sehr kräftigem Auszieher. Die beiden Warzen verriegeln durch Drehung des Verschlusskopfes bei der Vorwärtsbewegung in einer speziell gehärteten Kulisse, die sich in einer an den Lauf geschraubten, vernickelten Verschluss-Führungshülse befindet.
Sie verdaut alles
Gas wird durch eine Bohrung im Lauf am Ende des ersten Laufdrittels in ein selbstreinigendes Gasdruckregulierungssystem geleitet. Je nach Gasmenge und Druck öffnet sich das Ventil mehr oder weniger. überschüssiges Gas wird überwiegend unten aus dem Schaft geleitet. So wird erreicht, dass in etwa immer dieselbe Kraft auf den Verschluss wirkt. Egal, welche Patrone man gerade verschießt.
Der Abzug kriecht sehr geringfügig, ehe er nach 2,8 Kilogramm (28 N) Widerstandskraft auslässt. Trotz noch guter Abzugscharakteristik ist der Abzugswiderstand rund 10 Newton zu hoch. Da müssen die Rasten überarbeitet werden.
Die Testwaffe war mit einem 71 Zentimeter langen, innen hartverchromten Lauf ausgerüstet. In ihm lassen sich die sehr langen, mündungsbündigen Beretta-Wechselchokes (Optima Plus) verwenden. Auf dem Lauf sitzt eine sechs Millimeter breite, ventilierte und guillochierte Visierschiene mit goldfarbenem Perlkorn. Lauf und Wechselchokes sind selbstverständlich stahlschrot-tauglich.
Der Lauf besitzt eine leichte Überweite (Optima-Bore, rund 0,6 Millimeter über Minimal-Normmaß). Durch den vergrößerten Laufquerschnitt wird eine höhere Mündungsgeschwindigkeit der Schrote erreicht, ferner gibt es weniger deformierte Randschrote und die Deckung wird gleichmäßiger.