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Wölflein, Wölflein, du musst wandern

1949


Untersuchungen des Bundesamts für Naturschutz (BfN) liefern neue Erkenntnisse über die Wanderleistungen und individuellen Unterschiede heimischer Wölfe.

 

Die Besenderung von sechs Wölfen in der sächsischen Lausitz zwischen 2009 und 2011 liefert verblüffende Erkenntnisse. Die Studie zeigt auch individuelle Unterschiede im Wanderverhalten der Raubtiere. Während ein junger Rüde bereits mit 12 Monaten das Rudel verließ, um ins 1.550 Kilometer entfernte Weißrussland zu wandern, blieb eine Wölfin auch noch nach mehr als 2 Jahren im Rudel. Grauhunde können täglich über 70 Kilometer zurücklegen. „Dabei überwinden sie nicht nur Flüsse und Autobahnen sondern sie fühlen sich auch in einer Vielzahl von Lebensräumen wohl, sofern man sie in Ruhe lässt“, so BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel.
Im Territorialverhalten zeigten sich die untersuchten Wölfe sehr individuell. Zwischen 49 und 375 Quadratkilometern Fläche wurden von ihnen genutzt. Innerhalb ihrer Territorien waren die Wölfe sehr anpassungsfähig. Nicht nur Waldgebiete sondern auch offenes Gelände wurde genutzt. Eine Wölfin legte keine 500 Meter neben einer vielbefahrenen Straße mehrere Höhlen zur Aufzucht ihres Jungen  an. „Wölfe brauchen keine Wildnis, sondern sie breiten sich auch in unserer Kulturlandschaft rasch aus und passen sich an die unterschiedlichen Lebensräume an“, so die BfN-Präsidentin. „Man sollte sich deshalb überall in Deutschland auf das Erscheinen des Wolfes einstellen.“
 
Nachdem die Grauhunde Mitte des 19. Jahrhunderts faktisch ausgerottet worden waren, wurde 2000 wieder ein Wolfsrudel in Deutschland entdeckt. Aus Polen eingewandert leben inzwischen wieder 12 Rudel sowie mehrere Paare und Einzeltiere in Deutschland.
PM BfN/as
 


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