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Wolf zum Abschuss freigegeben

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Südlich von Lübeck ist erstmals ein Wolf zum Abschuss freigegeben worden. Das Tier hat am Wochenende im Kreis Herzogtum Lauenburg östlich von Mölln 2 Schafe aus einer Herde getötet und 2 weitere verletzt.

 

Wolf
(Foto: privat)
Der Wolf wird vom Umweltministerium als verhaltensauffällig eingestuft, da er sich nach dem tödlichen Angriff nur schwer von Menschen vertreiben ließ. Das Schleswig-Holsteiner Ministerium hat daraufhin einem ehrenamtlichen Wolfsbetreuer erlaubt, das Tier mit Gummigeschossen zu vertreiben und notfalls auch zu töten, wie die Kieler Nachrichten berichten.
„Dieser Wolf hat sich dabei im Vergleich mit allen bisherigen Erfahrungen höchst ungewöhnlich verhalten. Denn während sich Wölfe in Anwesenheit von Menschen im Allgemeinen sehr scheu zeigen, war es im vorliegenden Fall schwierig, das Tier aus der Schafherde zu vertreiben“, sagte Nicola Kabel, Pressesprecherin des Umweltministeriums auf Anfrage der DJZ. Der Schafbesitzer hatte unmittelbar nach dem Vorfall den ehrenamtlichen Wolfbetreuer aus der Region benachrichtigt. Als er eintraf, war der Wolf noch vor Ort. Der Experte näherte sich dem Tier auf weniger als zehn Meter. Erst dann sei es gelungen, den Wolf zu vertreiben.
Der Wolfsbetreuer betonte, das Tier habe gegenüber den Menschen keinerlei Aggression gezeigt. Dennoch informierte das Wolfsinformationszentrum Schleswig-Holstein im Wildpark Eekholt unverzüglich das Umweltministerium über den Vorfall. Dort reagierte man sofort: Wegen der beschriebenen Verhaltensauffälligkeit des Wolfes und möglicher Gefahren, die von ihm ausgehen könnten, erhielt der zuständige Wolfsbetreuer noch vor Ort die außergewöhnliche Genehmigung per Telefon.
 
Fachleute des Landes untersuchen derzeit, warum der Wolf nicht die sonst typische Scheu vor Menschen gezeigt hat. Bewohnern der Region Mölln wird geraten, ihre Hunde nur angeleint auszuführen.
Um weitere Übergriffe auf Schafherden in der Region zu verhindern, wurden die betreffenden Schafhalter vom Wolfsinformationszentrum mit mobilen Elektrozäunen ausgerüstet. Darüber hinaus wurden von den verletzten Schafen Abstriche genommen, um durch genetische Untersuchungen weitere Informationen über den Wolf zu erhalten.
Einige Kilometer südlich konnte am gleichen Tag ein Wolf über ein Video nachgewiesen werden – ob es sich bei dem Tier um den gleichen Wolf handelt, konnte noch nicht abschließend geklärt werden.    
  sj
 

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