Gute Nachrichten für Wildbret-Liebhaber gibt es heute vom Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz. In Sachen Radiocäsiumbelastung von Schwarzwild kann 38 Jahre nach Tschernobyl wohl langsam Entwarnung gegeben werden.
Vier Jahrzehnte nach Tschernobyl: Vielverzehrer können wieder beherzt zugreifen (Symbolbild: Lars Gieger /AdobeStock)
Laut LUA habe eine aktuelle Auswertung von über 24.000 Datensätzen gezeigt, dass das Fleisch von Wildschweinen aus allen rheinland-pfälzischen Gemarkungen auch von sogenannten Vielverzehrern wieder unbedenklich konsumiert werden könne.
Damit könne die bisherige Festlegung von Untersuchungsgebieten 38 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl – durch den die Flächen der Bundesrepublik Deutschland aufgrund des „Fallout“ unterschiedlich stark kontaminiert worden seien – formal aufgehoben werden. Bislang habe in zwei festgelegten Untersuchungsgebieten im Pfälzerwald und im Hunsrück jedes erlegte Schwarzwild auf Radiocäsium untersucht werden müssen.
Tschernobyl: Folgen bis heute spürbar
Die Jäger würden in Zukunft zwar nach wie vor entsprechende Eigenkontrolluntersuchungen durchführen – zukünftig aber ohne staatliche Reglementierung, d.h. ohne formale Festlegung von Untersuchungsgebieten. Die amtliche Lebensmittelüberwachung in Rheinland-Pfalz kontrolliere darüber hinaus weiterhin stichprobenartig und risikoorientiert Schwarzwildfleisch, das bereits in den Verkehr gebracht worden sei (Stichwort „Kontrolle der Eigenkontrolle“). Dazu würden Schwarzwildproben aus der Wildbretverarbeitung, dem Wildbrethandel oder auch von Gastronomiebetrieben oder spezialisierten Metzgereien entnommen und im LUA auf Radiocäsium untersucht.
In den letzten 10 Jahren habe die amtliche Lebensmittelüberwachung in Rheinland-Pfalz 739 Proben Schwarzwildfleisch untersucht – in keiner einzigen Probe sei eine Grenzwertüberschreitung für den Parameter Radiocäsium festgestellt worden.
PM/fh
Ergebnisse der Eigenkontrollen
Übersicht über die Strahlenbelastung von Schwarzwild im Pfälzerwald ab 01.04.2011 (PDF)
Übersicht über die Strahlenbelastung von Schwarzwild im Hochwald ab 01.04.2011 (PDF)