“Wir können uns nicht jeden Wolf leisten“ und „es braucht ein Wolfsmanagement“ wird Prof. Klaus Hackländer (50), seit Anfang des Jahres Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, in der BILD-Zeitung zitiert.
Angesichts aktueller Wolfsrisse in NRW führte die Zeitung ein Interview mit dem Experten.
Ihn ärgere ungemein, wie überheblich über gerissene, verstümmelte und verängstigte Haus- und Weidetiere geurteilt werde. „Ich freue mich natürlich über die Rückkehr des Wolfes, aber wenn man Bilder von gerissenen Schafen kennt, kann man nicht einfach nur sagen, die Schäfer hätten besser aufpassen müssen. Das sind für Mensch und Tier traumatisierende Erlebnisse.“
Foto: Prof. Klaus Hackländer (Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung)
Der Wolf sei da und werde auch bleiben. Wir müssten uns deshalb die Frage stellen, wie viele Wölfe wir uns in unserer Kulturlandschaft leisten können: “Wir sind hier nicht der Yellowstone Nationalpark.“ Hackländer fordert ein Umdenken der deutschen Politik. „Wir stecken in einem Dilemma Tierschutz versus Artenschutz, aber das Thema kann man nicht mehr romantisieren.“ Der Wolf sei schon lange keine gefährdete Tierart mehr. Es brauche daher ein geordnetes Wolfsmanagement, das auch das Töten von einzelnen Wölfen einschließt.
Hackländer, selbst kein Jäger, ist Professor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien. Er ist auch Autor des Buchs „Er ist da. Der Wolf kehrt zurück.“
rdb