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Deutschlands Wälder sind krank

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Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020 gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Bundesministerin Julia Klöckner stellte diese heute mit großer Besorgnis vor. Rund 1,5 Milliarden Euro stehen zur Verfügung, um möglichst bald der Waldmisere Herr zu werden. Diese Finanzspritze gehört damit zum größten Unterstützungsprogramm der Geschichte.

Große Kahlschlagflächen sind das Ergebnis des massiven Borkenkäferbefalls in Deutschlands Wäldern. (Foto: Agnes M. Langkau)

Die vergangenen drei Dürrejahre, der massive Borkenkäferbefall, Stürme und vermehrte Waldbrände haben in den Wäldern langfristig massive Schäden angerichtet. Noch nie waren so viele Erhebungsbäume abgestorben wie im vergangenen Jahr, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen und weisen damit sichtliche Schäden auf. Durch die Kalamitäten der vergangenen drei Dürrejahre liegt die wieder zu bewaldende Fläche bei rund 277.000 Hektar. Die Gesamtmenge des Schadholzes beläuft sich auf rund 171 Millionen Kubikmeter.

Georg Schirmbeck (CDU), Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), sagte zu den Ergebnissen: „Die klimawandelbedingten Extremwetterereignisse haben in den letzten drei Jahren am Wald und in den Forstbetrieben bis heute einen volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von rund 13 Milliarden Euro verursacht. Und das ist leider nur eine Momentaufnahme.“ Die vom Bund für den Erhalt und Wiederaufbau der Wälder bereitgestellten 800 Millionen Euro an Soforthilfen sowie weitere 500 Millionen Euro Nachhaltigkeitsprämie seien richtig und ein wichtiger Schritt gewesen, heißt es in der Pressemitteilung des DFWR. Da diese Mittel jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stünden, würden diese bei weitem nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, der sich allein aus der Wiederbewaldung und der Anpassung der Wälder an den Klimawandel ergäbe.

aml

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