-Anzeige-
Bereits im Jungjägerkurs drehten sich etliche Gespräche darum, welche Jagdwaffe wohl die richtige sei. Die Meinungen gingen hierbei stets auseinander – im Fokus waren allen voran Revierverhältnisse und Hauptwildarten, aber auch Kaliber und Budget wurden diskutiert. All das war hilfreich, aber nicht ausreichend, also beschäftigte ich mich intensiver mit der Materie.
Am Ende stand fest, dass es eine Repetierbüchse werden sollte – möglichst erschwinglich und bevorzugt von einem deutschen Hersteller. Diesbezüglich bin ich, zugegeben, etwas konservativ eingestellt, aber für den Fall der Fälle ist mir ein guter Vor-Ort-Service mit schneller Ersatzteillieferung wichtig. Bei manchen Anbietern, vor allem aus Übersee, muss man häufig lange auf Ersatzteile warten. So schieden Repetierer ausländischer Hersteller aus. Darüber hinaus sollte die potenzielle Jagdwaffe natürlich sicher, präzise, gut verarbeitet und letztlich auch optisch ansprechend sein, denn gleichwohl ein Gewehr in erste Linie ein solides und verlässliches Handwerkszeug darstellt, so nimmt man es doch noch lieber in die Hand, wenn es einem gefällt.
Die Jäger 10 Timber Compact ist kurz und kompakt. Sie wird bei Merkel in Suhl hergestellt.
Mit diesen Ansprüchen suchte ich als frischgebackener Jungjäger ein Büchsenmacherfachgeschäft in der Region auf. Nachdem ich dort meine Vorstellungen kundgetan hatte, bekam ich eine Waffe mit ungefähr folgendem Wortlaut gereicht: „Haenel Jäger 10 Timber Compact. Solide Büchse. Made in Germany. Kurze kompakte Bauweise, Mündungsgewinde für einen Schalldämpfer schon dran, schöner Holzschaft, präzise, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wird übrigens bei Merkel in Suhl hergestellt.“, lautete der abschließende Kommentar.
Was soll ich sagen, das ging flott. Nach der ersten kurzen Einweisung folgte das übliche Prozedere: „In Anschlag nehmen“, repetieren, absetzen, Abzug prüfen und auch der Kammerstengel wurde herausgenommen und wieder eingesetzt. Es war nichts auszusetzen, die Empfehlung traf buchstäblich ins Schwarze. Auch der Preis überraschte mich angenehm. Als Zieloptik entschied ich mich für ein variables Glas 2,5-15 x 56 mit genügend Lichtreserven für eine Anwendung bis in die tiefe Dämmerung, ebenfalls Made in Germany. Das Einschießen der Waffe im Kaliber .308 Win. mit Schalldämpfer erfolgte mit der Geco Star (10,7 g). Bleifrei schreibt der Gesetzgeber hier bei uns vor und da mein Jagdherr kein Freund von Geschosssplittern im Wildbret ist, fiel meine Wahl auf das Kupferdeformationsgeschoss. Nach dem Justieren des Zielfernrohres auf GGE (4 cm Hochschuss auf 100 m) schoss ich noch eine Fünfergruppe, um das Präzisionspotenzial dieser Kombination auszuloten. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Ein Schussbild von 26 Millimetern stellt einen sehr guten Wert dar und gab mir ein sicheres Gefühl für die kommenden Aufgaben im Revier.
Die Jäger 10 Timber Compact ist nicht nur bei der Saujagd ein verlässlicher Begleiter.
Die Sauen gingen schon seit mehreren Tagen in den Wiesen zu schaden. Und so galt ihnen meine Aufmerksamkeit. Zunächst traf ich sie bei der nächtlichen Pirsch entweder nicht an, oder ich kam nicht nah genug an sie heran. Gestern Abend war es dann so weit. Bei leicht bedecktem Himmel und Dreiviertelmond konnte ich mich bis auf rund 50 Meter an vier im Gebräch stehende Überläufer heranpirschen. Mit zitternden Händen versuchte ich den Zielstock für den Schuss aufzustellen. Das Jagdfieber machte sich deutlich bemerkbar. Als ich dies nach endlos erscheinenden Sekunden endlich geschafft hatte, zwang ich mich zur Ruhe. Die Sauen schienen alle gleich stark zu sein und zogen nun auch noch spitz auf mich zu. Lange durfte ich nicht mehr warten, denn die Distanz wurde immer geringer. Es musste sich ein Schwarzkittel breit drehen. Auf ungefähr 25 Meter schienen die Sauen etwas bemerkt zu haben. Sie verhofften abrupt und ein Überläufer blies kräftig. Dabei schien er aber Wind holen zu wollen. Er sog deutlich hörbar Luft, wobei er sich breit stellte. Ich handelte wie ferngesteuert. Der rote Punkt des Absehens wanderte auf das Blatt der Wutz und im nächsten Moment krachte auch schon der Schuss, gedämpft durch den JGR Haenel Schalldämpfer, durch die Nacht. Sogar das Auftreffen des Geschosses, den Kugelschlag konnte ich deutlich wahrnehmen. Die Sau kippte einfach von den Läufen und war nach kurzem Schlegeln verendet. Ich zitterte am ganzen Körper, und mir war heiß und kalt zugleich. Ein Gefühl, das ich bis dato nicht kannte.
Einen schöneren Auftakt hätte ich mir mit meiner Jäger 10 nicht vorstellen können. Ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam noch viele tolle Erlebnisse auf der Jagd haben werden.
Waidmannsheil Euer Felix
Die erste Sau ist ein ganz besonderer Moment im Jägerleben.
Ein Repetierer, der qualitativ und optisch überzeugt.
Bilder Credits : A. Ahrenhold / P. Jaeger