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Eroberung durch invasive Arten

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Waschbär und Marderhund sind weiter auf dem Vormarsch, das belegen die aktuellen Jagdstatistiken, die der Deutsche Jagdverband (DJV) anlässlich der Messe Jagd und Hund veröffentlichte.

 

Horst Niesters_Waschbären
Waschbären gefährden die biologische Vielfalt. (Foto: Horst Niesters)
Demnach wurden im Jagdjahr 2012/13 erstmals mehr als 100.000 Waschbären erlegt, 47 Prozent mehr als im Vorjahr. Im letzen Jahrzehnt ist die Zahl der erlegten Tiere sogar um mehr als 3.000 Prozentpunkte gestiegen. Beim Marderhund gab es nach 4 Jahren Rückgang ebenfalls wieder Zuwächse: Knapp 18.600 Tiere wurden erlegt. Im 10-Jahres-Vergleich verzeichnen die Jäger eine Steigerung um knapp 4.500 Prozentpunkte.
 
Der Verband forderte daher von der Bundesregierung ein verstärktes Monitoring und eine Kontrolle für invasive Wildarten. Unabdingbar ist dabei der Einsatz von Fallen, da Waschbär und Marderhund nachtaktiv sind. „Ein Verbot der Fangjagd wäre kontraproduktiv für den Naturschutz. Ob es nun Fangjagd heißt oder Prädatorenmanagement – der Einsatz von Fallen ist unabdingbar. Es geht nicht um Begrifflichkeiten“, betonte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Daniel Hoffmann. Jäger seien entsprechend ausgebildet für die Fangjagd und böten mit dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ein Monitoringprogramm, das bereits heute wichtige Daten liefere. In mehr als 27.000 Jagdrevieren haben Jäger 2011 für WILD das Vorkommen von invasiven Arten zum 3. Mal ermittelt. Ergebnis: Marderhund Waschbär erobern immer größere Areale.
 
Ihr negativer Einfluss auf die heimische Tierwelt lässt sich durch konkrete Beispiele belegen. Der Waschbär beispielsweise macht sich über die vom Aussterben bedrohte europäische Sumpfschildkröte in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern her. In Sachsen-Anhalt hat er Europas größte Graureiher-Kolonie mit bis zu 420 Brutpaaren auf dem Gewissen. In Thüringen haben Waschbären bereits jeden 5. Uhu-Horst erobert. Das EU-Projekt DAISIE listet Marderhund, Mink und Waschbär unter den 100 schlimmsten invasiven Arten; die Berner Konvention empfiehlt, diese Arten streng zu kontrollieren, da sie die biologische Vielfalt gefährden.
 
PM DJV
 


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