13.08.2013
Es gilt nicht das Erzählte, nur das Erreichte. In diesem Punkt herrschte Einigkeit bei sämtlichen Teilnehmern der Fachtagung Wildschaden durch Schwarzwild reduzieren, die am 9. Juli in Koblenz stattfand. Ansonsten ging es kontrovers zu.
Die rheinland-pfälzische Forstministerin Ulrike Höfken (Die Grünen) hielt ein Grundsatzreferat: Sie sprach sich gegen Ablenkfütterungen und eine Schonzeit für Sauen sowie gegen den Einsatz von Additiven zur Verringerung von Grünlandschäden aus. Höfken forderte die Jäger auf, bei Gesellschaftsjagden auf Alters- oder Gewichtsbeschränkungen zu verzichten. Priorität hat für sie, dass auch Bachen geschossen werden allerdings unter Beachtung des Mutterschutzes, also keine führenden.
Dem widersprach der rheinische Schwarzwildexperte Norbert Happ energisch. Und Happ weiß, worüber er redet. Denn gut 30 Jahre lang war er quasi Teil einer Schwarzwildrotte im Kottenforst bei Bonn. Auf 2.500 Hektar Waldfläche unterhielt er 6 Ablenkfütterungen. So band er etwa 100 Sauen ans Revier. Happ plädierte aufgrund seiner Erfahrungen für Ablenkfütterungen und sprach sich für einen Bachenabschuss in Höhe von 5 Prozent des Bestandes aus. Entscheidend sei freilich, die Frischlinge so zu bejagen, als wolle man sie ausrotten. Unterstützung erhielt Happ aus dem Publikum: Dr. Dieter Mannheim wies auf einen Schwarzwildring im Landkreis Mayen-Koblenz hin. Dort besteht die Jahresstrecke zu 80 Prozent aus Frischlingen (siehe DJZ 10/2012, S. 32 bis 34).
rr