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Gänsegeier flüchten vor EU-Verordnung

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Hunderte spanischer Gänsegeier fallen derzeit in Belgien und Holland ein. Der Grund für ihre Wanderung liegt in einer geänderten EU-Verordnung.

Peter Brade

1.200 Kilometer legten die Gänsegeier auf der Suche nach Nahrung zurück. Den Aasfressern wurde in Spanien durch eine geänderte EU-Verordnung die Nahrung genommen. Danach dürfen verendete Nutztiere nicht mehr, wie traditionell üblich, auf sogenannten „muladares“ gesammelt werden, berichtete am 18. Juni die „Frankfurter Rundschau.
 
„Muladar“ ist der spanische Begriff für „Mistgrube“. Er bezeichnet in diesem Zusammenhang die spanischen Tierkörperbeseitigungs-Anlagen.
 
Nachdem einige Anlagen den Betrieb einstellt haben, suchten die Gänsegeier nun neue Nahrungsquellen und stießen dabei bis Belgien und Holland vor.

Reaktionen der Bevölkerung

Die einheimischen Fernseh- und Radiosender berichten morgens von den aktuellen Rastplätzen der Geier. Ganze Schulklassen und hunderte Schaulustige pilgern daraufhin zu diesen Orten, um die Vögel zu beobachten. Geier-Freunde füttern die Vögel, trotz Verbots mit Schlachtabfällen.
 
Bereits im letzten Jahr fielen auch in Deutschland etwa 200 Gänsegeier ein und sorgten für einigen Wirbel. Diese kamen ebenfalls aus Nahrungsmangel aus Spanien zu uns.
 
Der Gänsegeier (Gyps vulfus) ist mit einer Spannweite von bis zu 2,8 Metern die größte Geierart in Europa. Die Vögel erreichen ein Alter von bis zu 40 Jahren. Mit 5 bis 7 Jahren sind sie geschlechtsreif. Sie galten in Deutschland als ausgestorben.
 
 
-hei-
 

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