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Jagdstatistik für 2014/15 veröffentlicht

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04.02.2016

Die Jäger haben in Deutschland in der vergangenen Jagdsaison (April 2014 bis März 2015) über 520.000 Wildschweine erlegt, so der Deutsche Jagdverband in einer Mitteilung von Mittwoch (3. Februar).

 

Das seien 10 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr zuvor und 70 Prozentpunkte mehr als vor 25 Jahren. Von anderen heimischen Paarhufern hätten die Jäger weniger Tiere erlegt als im vorangegangenen Jagdjahr. Im Vergleich zu 1990 sei die die Zahl jedoch ebenfalls gestiegen: beim Rotwild um 17, beim Damwild um 79 und beim Rehwild um 23 Prozentpunkte. Die steigenden Abschusszahlen seien kein deutsches, sondern ein mitteleuropäisches Phänomen. Nach Angaben des Thünen-Instituts in Eberswalde habe sich in Zentraleuropa die Zahl der erlegten Hirsche, Wildschweine und Rehe in 40 Jahren sogar verdreifacht. Die Ursachen seien komplex, so die Forscher. Mehr Nahrung und Lebensraum seien aber die Hauptgründe.
Gerade anpassungsfähige Tiere wie Wildschweine kämen besser mit den sich ändernden Umweltbedingungen zurecht als spezialisierte Arten wie Fasane, Rebhühner oder Feldhasen. Von diesen Arten seien bis in die 1970er Jahre noch deutlich mehr Tiere erlegt worden als heute. Mildere Winter, viele Jahre mit reichlichen Erträgen von Eichen- und Bucheckern, der Boom beim Maisanbau zur Energiegewinnung, das Wegzüchten von Bitterstoffen im Raps und gestiegene Hektarerträge auf den Feldern würden den heimischen Paarhufern von Jahr zu Jahr einen üppigeren Tisch bescheren. Wildschweine könnten auf die besseren Lebensbedingungen besonders erfolgreich reagieren: Sie hätten zwischenzeitlich eine Vermehrungsrate von 260 Prozent jährlich.
Wildschweine hätten sich zuletzt auch in höhere Regionen und nach Norden ausgebreitet. So würden sie beispielsweise in Österreich inzwischen regelmäßig über 1000 Höhenmetern vorkommen, ebenso in Dänemark und in Schweden. Den positiven Einfluss des Klimawandels auf die Wildschweinpopulation hätten Ende 2015 Wissenschaftler erstmals nachgewiesen. Sie hätten für ihre Studie Jagdstatistiken aus 150 Jahren für 69 Regionen aus 12 europäischen Ländern ausgewertet.
 
DJV/fh
 
 
 


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